Zwei Taucher in Schleusenkammer ertrunken
Tragisches Unglück im Hafenbecken: Zwei seit Montagnachmittag im Hafen von Meldorf (Kreis Dithmarschen) vermisste Taucher sind tot. Rettungstaucher der Freiwilligen Feuerwehr Eckernförde fanden die Leichen der beiden 41 und 51 Jahre alten Männer in der Nacht zum Dienstag unter Wasser in einer Schleusenkammer, teilte die Polizei mit. Die Männer wurden wahrscheinlich wegen der starken Strömung und der Sogwirkung durch ein defektes Wartungsschott gerissen und ertranken. Einer von ihnen kam dabei ums Leben, als er nach dem anderen Vermissten suchte.
Zunächst war der 51-jährige Berufstaucher gegen 14 Uhr im Auftrag des Amtes für ländliche Räume zu Routinearbeiten auf der Seeseite des Sperrwerks abgetaucht. Er sollte das Bauwerk kontrollieren und Wartungs- sowie Reparaturarbeiten vornehmen. Als eineinhalb Stunden später plötzlich der Kontakt zu ihm abbrach, wurde die Feuerwehr alarmiert. Zwei mit starken Leinen gesicherte Feuerwehrtaucher suchten nach dem Vermissten - doch nur einer von ihnen kam nach wenigen Minuten wieder auf die Oberfläche. Feuerwehrleuten gelang es nicht, ihren Kameraden wieder an Land zu ziehen. Der 41-Jährige starb bei dem Versuch, den Berufstaucher zu retten.
An der anschließenden Rettungsaktion waren mehr als 100 Helfer beteiligt. Neben einem Großaufgebot der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr waren unter anderem Rettungstaucher der Feuerwehren Itzehoe, Rendsburg und Eckernförde, das Technische Hilfswerk (THW), die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sowie Marinetaucher der Minentaucherkompanie Eckernförde beteiligt. Die Helfer mussten aber zunächst das Ende der starken Tideströmung abwarten, bevor sie erst nach gut sieben Stunden um kurz nach Mitternacht zu den Männern vordringen konnten. Zur Betreuung der an dem Einsatz beteiligten Helfer wurde ein Notfallseelsorger eingesetzt. Die Kripo Heide nahm die Ermittlungen auf.