Zusammenarbeit in der Marktüberwachung
Mit der Einrichtung der Administrative Co-operation Group for the Marine Equipment Directive (ADCO MED) besteht damit erstmals ein länderübergreifendes europäisches Gremium zur Marktüberwachung von Schiffsausrüstung. In dem Treffen wurde auch ein erster Entwurf einer Geschäftsordnung beraten. In Planung ist eine Übersicht der akkreditierten Prüflabore für die verschiedenen Produkte der Schiffsausrüstung. Alle Marktüberwachungsbehörden sollen auf die Ergebnisse der Prüfungen zugreifen können.
Das BSH stellte im Rahmen des Treffens sein akkreditiertes Prüflabor für Navigations- und Kommunikationsausrüstung vor. Es steht als Kompetenzzentrum und Referenzlabor innerhalb der Europäischen Union für Navigations- und Kommunikationsausrüstung in der Diskussion.
Den Vorsitz der Gruppe hat Maik Schmahl von der EU-Kommission übernommen. Stefanie Kärtner, im BSH für die Marküberwachung verantwortlich, ist stellvertretende Vorsitzende. Das nächste Treffen des Gremiums findet im Oktober 2015 in Brüssel statt.
ADCO MED wird sich zukünftig halbjährlich treffen. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Kommission und der Marktüberwachungsbehörden aus den Mitgliedstaaten Belgien, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Irland, Niederlande, Polen, Schweden und Deutschland sowie Norwegen als EFTA-Staat waren auch Vertreter der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) sowie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) anwesend. Die EMSA fungiert als technische Fachstelle. Sie berät die Kommission in Fragen der Schiffssicherheit, einschließlich der Sicherheit von Produkten der Schiffsausrüstung.
Die Zusammenarbeit in dem Gremium soll zu einer stärkeren Kooperation der Marktüberwachungsbehörden führen. Auch der einheitliche Gebrauch von Begriffen ist ein Ziel der Zusammenarbeit.
Die Marktüberwachung für Schiffsausrüstung dient der Sicherheit der Seeschifffahrt und der Menschen an Bord sowie dem Meeresumweltschutz. Eine weitere Aufgabe ist die Stärkung des fairen Wettbewerbs. Die Marktüberwachung versucht, gleiche Ausgangspositionen im Wettbewerb sicherzustellen, indem sie Markteilnehmer, die Produktsicherheit nicht ernst nehmen, vom Markt fernhält oder Sanktionen gegen sie verhängt.