Weitere Unterstützung für Werften

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft hat den europäischen Schiffbauern weitere Unterstützung zugesagt. Die Bundesregierung strebe ebenso wie die EU-Kommission einen Fonds der Europäischen Investitionsbank (EIB) zur Absicherung von Schiffbau-Aufträgen an, sagte die Maritime Koordinatorin und Wirtschaftsstaatssekretärin Dagmar Wöhrl beim Jahresempfang des Europäischen Verbandes der Schiffbau-Industrie (CESA) in Brüssel.

CESA-Generalsekretär Reinhard Lüken zeigte sich am Donnerstag sehr zufrieden mit den Initiativen des Ratsvorsitzes für die Branche. Der europäische Garantiefonds könnte zusätzlich zu Landesbürgschaften bei Neubau-Aufträgen eintreten. Wöhrl räumte ein, dass die EU anders als bei der Forschungs- und Ausbildungsförderung bisher wenig Fortschritte in Richtung auf den Fonds gemacht habe.

Wöhrl hob die Anpassungsfähigkeit der Branche hervor. Derzeit beschäftige der Schiffbau rund 100 000 Menschen in Europa. Allein in Ostdeutschland habe der Sektor nach der Wende rund 80 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut. Heute habe man dort aber vier wirklich wettbewerbsfähige Werften, sagte Wöhrl. Die Bundesregierung befürworte die Absicht der EU-Kommission, die Umstrukturierung und Modernisierung der Werften in Polen und im Kandidatenland Kroatien unter gleichen Bedingungen zu unterstützen.

Lüken betonte, dass sich mit Wöhrl eine Süddeutsche in der Bundesregierung und Europa für den Schiffbau einsetze. Das ist aus Sicht der Fränkin nicht weiter verwunderlich: Zwar würden in Süddeutschland keine Kreuzfahrer oder Containerschiffe gebaut, aber fast vierzig Prozent aller Zulieferteile für die deutschen Werften kämen aus Bayern und Baden-Württemberg, betonte Wöhrl.
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