Verstärke Nachfrage für HanseYachts-Aktien

Die Aktie des Greifswalder Yachtherstellers HanseYachts ist am Firmenstandort begehrt. Die Banken in Vorpommern verzeichneten mit dem Beginn der Zeichnungsfrist am Mittwoch eine verstärkte Nachfrage nach den Aktien. Doch in vielen Fällen müssen die Kunden auf einen Zeitpunkt nach dem Börsenstart am 9. März oder an die Sparkasse verwiesen werden. Diese darf als einziges regionalansässiges Kreditinstitut Aktien schon jetzt zum Kauf anbieten. Hintergrund: Die zum Verkauf stehenden 2,3 Millionen Aktien können vor dem Börsenstart nur über Banken geordert werden, die im Emissionskonsortium vertreten oder als so genannte Selling Agents (Verkaufsagenten) benannt sind. Neben dem Konsortialführer, der Hamburger Privatbank M.M.Warburg und ihren Tochterbanken, gehören die Landesbank Baden-Württemberg, die Nord LB, die comdirect bank sowie die Sparkassen dazu.

Auch in der Filiale der Deutschen Bank in Greifswald haben nach Angaben des Wertpapierspezialisten Matthias Ohl Kunden vermehrt nach HanseYachts-Aktien gefragt. Hauptgrund für das Anlegerinteresse sei die regionale Verwurzlung des Unternehmens. So kämen auch Menschen, die bisher bei Aktienkäufen eher zurückhaltend gewesen seien, sagte er. Er und seine Kollegen vertrösten die potenziellen Anleger auf die Zeit nach dem Börsenstart am 9. März. Dann können Aktien deutschlandweit in allen Banken und Kreditinstituten geordert werden.

Das Unternehmen, das weltweit zu den fünf größten Serien-Segelyachtherstellern gehört und allein in Greifswald rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, will mit den Kauferlösen auf Expansionskurs gehen und seine Marktposition ausbauen. Bereits in den vergangenen Jahren ist die Firma überproportional gewachsen: Die Produktion stieß angesichts der Vielzahl der eingehenden Aufträge an ihre Grenzen. Erst im vergangenen Jahr wurde in Greifswald für rund sieben Millionen Euro eine neue Produktionshalle eröffnet.

Bei einer Preisspanne der Aktie zwischen 30 bis 36 Euro wird mit Emissionserlösen zwischen 69 und 83 Millionen Euro gerechnet. Die Erlöse sollen unter anderem in den Bau von neuen Produktionshallen in Greifswald fließen, sagte Marketing-Leiterin Dörthe Schmeinck. Geplant ist auch die Entwicklung neuer Segel-Yachttypen und die Erweiterung der Produktpalette bei Motoryachten. Durch weitere Beteiligungen an Segelyachten- und Motoryachtenherstellern soll die Marktstellung ausgebaut werden. Ein weiterer Schwerpunkt sei der Ausbau der Marktpräsenz in Nordeuropa. Auch Osteuropa und der amerikanische Markt sollen stärker erschlossen werden. Zudem erwägt das Unternehmen, Produktionsstandorte im Mittelmeerraum aufzubauen. Dort sollen die HanseYachts-Komponenten zusammengesetzt werden. Damit sollen die Transportkosten verringert werden, so Schmeinck.

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