Über eine Million Kreuzfahrtgäste

Der Kreuzfahrtboom dauert an. Im vergangenen Jahr haben erstmals mehr als eine Million Bundesbürger eine Kreuzfahrt gebucht. Den Veranstaltern haben sie damit über 1,7 Milliarden Euro Umsatz in die Kassen gespült, 8,2 Prozent mehr als 2005. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den Anbietern, die der Deutsche ReiseVerband (DRV) am Donnerstag auf der Internationalen Reisemesse ITB vorgestellt hat.

Die Nachfrage nach dieser Urlaubsform sei längst nicht erschöpft, sagte der Vorsitzende des DRV-Ausschusses Schifffahrt, AIDA-Chef Michael Thamm. «Ich glaube, man kann im deutschen Markt mit Kreuzfahrten noch gutes Geld verdienen.» Und das betreffe nicht nur die Großen der Branche, sondern auch mittelständische Unternehmen. Besonders gut liefen 2006 wieder die Hochseekreuzfahrten. Mehr als 700 000 Urlauber und damit 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr buchten eine Reise auf einem der Weltmeere. Der Umsatz stieg sogar um 11,2 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Die Flusskreuzfahrten mussten dagegen ein Minus von 4,6 Prozent bei den Passagieren hinnehmen, beim Umsatz von 1,6 Prozent.

Drei Viertel der Veranstalter erwarten auch in diesem Jahr wieder eine Steigerung bei Gästezahlen und Umsatz. «Es sieht so aus, dass es wieder ein sehr gutes Jahr werden wird», sagte Thamm. Dabei mache sich auch der Wirtschaftsaufschwung bemerkbar, de zu einem wachsenden Optimismus führe. Einen Teil des Erfolgs der Kreuzfahrten führte er darauf zurück, dass sie seit vielen Jahren relativ preisstabil seien. 2006 sei der durchschnittliche Reisepreis erstmals seit vier Jahren wieder leicht gestiegen. Für eine Hochseekreuzfahrt mit einer Dauer von durchschnittlich 9,7 Tagen zahlten die Teilnehmer im Schnitt 1928 Euro. Das durchschnittliche Alter der Passagiere liege unverändert bei 51,7 Jahren. Die beliebtesten Ziele liegen in Europa, allen voran das Mittelmeer. Etwa jedes fünfte Kreuzfahrtschiff nahm Kurs auf die Karibik und Übersee.

Bei den Flusskreuzfahrten waren die Niederlande und Belgien, China und Südostasien die Gewinner. Russische und deutsche Flüsse sowie der Nil verloren dagegen Marktanteile. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass der deutsche Markt - in diesem Sektor der größte der Welt - mit 364 Millionen Euro Umsatz bereits ein hohes Niveau erreicht habe, sagte Thamm.

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