TUI vor neuen Weichenstellungen

Europas größter Reise-und Schifffahrtskonzern TUI kommt nicht aus den Schlagzeilen. Kommentare aus der Konzernzentrale in Hannover gibt es nicht. Doch hinter den Kulissen scheint vieles in Bewegung zu sein. Am 8. November trifft sich der Aufsichtsrat, der auch über eine Vertragsverlängerung für TUI-Chef Michael Frenzel zu entscheiden hat. Der 60-jährige umstrittene Unternehmenslenker kann sich dem Vernehmen nach dabei aber auf seine Kontrolleure verlassen. Im ersten Halbjahr hatte TUI bei der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd rote Zahlen melden müssen. In der Containerschifffahrt gibt es jedoch Anzeichen für ein Ende der Talfahrt.

Für Wirbel sorgte US-Finanzinvestor Guy Wyser-Pratte. Er erwarb ein Prozent der TUI-Aktien, forderte die Absetzung Frenzels und nahm eine Zerschlagung des Konzerns ins Visier. Er wolle andere Aktionäre als Verbündete gewinnen, um einen radikalen Kurswechsel durchsetzen zu können, ließ er wissen. Frenzel steht wegen schwacher Aktienkurse zwar seit langem in der Kritik, kann sich aber auf befreundete Hoteliers stützen, die zusammen rund 15 Prozent der Aktien halten und denen es vor allem darauf ankommt, dass sie ihre Betten voll kriegen.

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