TUI: Trennung von Hapag-Lloyd derzeit kein Thema

Der Tourismus- und Schifffahrtskonzern TUI hat Berichte über eine Aufspaltung des Unternehmens zurückgewiesen. Eine Trennung von der Schifffahrtstochter Hapag Lloyd sei derzeit kein Thema, sagte ein Sprecher und wies damit einen Bericht der Wirtschaftszeitung «Handelsblatt» zurück. Die Zeitung hatte am Montag geschrieben, der Aufsichtsrat von Hapag Lloyd werde bereits am Freitag über die Optionen und den Zeitpunkt des Verkaufs der Tochter beraten. Das sei «falsch», sagte der Sprecher.

Es sei eine regelmäßige Sitzung des Hapag Lloyd-Aufsichtsrates und es werde dabei vor allem um die Integration der britisch-kanadischen Reederei CP Ships gehen, die die TUI im vorigen Jahr für rund zwei Milliarden Euro gekauft hatte. Nach einem Strategietreffen von Vorstand und Aufsichtsrat des TUI-Konzerns in der vergangenen Woche im Salzburger Land hieß es, die Eingliederung laufe zügiger als ursprünglich erwartet. Ein Großteil der damit verbundenen Einsparungen von insgesamt 220 Millionen Euro pro Jahr könnten bereits 2007 ergebniswirksam werden. Das ist ein Jahr früher als geplant.

Analysten und Anteilseigner haben schon seit längerem eine Abspaltung der Schifffahrt gefordert. Sie kritisierten den Kauf von CP Ships als zu teuer und zu risikoreich, da der Boom in der Containerschifffahrt nicht dauerhaft anhalten werde. Nach der Aufsichtsratssitzung hieß es jedoch, dass ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll sei, weil er Werte vernichten würde.

So argumentierte auch Frenzel in einem Interview des «Spiegel» und er fügte hinzu: «Wir stehen zum Zwei-Säulen-Modell.» Frenzel wollte mit der profitablen Schifffahrtssparte auch die schwankenden Ergebnisse im Reisegeschäft ausgleichen. Zuletzt war Hapag Lloyd aber wegen des hohen Ölpreises und geringerer Frachtraten in die roten Zahlen gerutscht.

Über eine Abspaltung der Schifffahrtssparte könnte nach Darstellung des TUI-Sprechers aber nur der Konzern-Aufsichtsrat und nicht derjenige von Hapag-Lloyd entscheiden. Der Aufsichtsrat des Konzerns hatte am Donnerstag nach seiner Strategiesitzung vorerst weitere Unterstützung für die Zwei-Säulen-Strategie von Vorstandschef Michael Frenzel signalisiert. Für die Zukunft schloss das Gremium eine Veränderung des Portfolios jedoch nicht aus. «Bei Veränderungen der Rahmenbedingungen wird der Vorstand dem Aufsichtsrat alle Aspekte einer Portfolioveränderung darlegen», hieß es in einer nach der Aufsichtsratssitzung veröffentlichten Erklärung.

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