Türkisches Schiff abgewiesen

Die Türkei und Griechenland haben einem türkischen Kapitän, der afghanische Flüchtlinge aus Seenot gerettet hatte, zunächst die Weiterfahrt Richtung Küste verweigert. Erst nach zehn Stunden habe die türkische Küstenwache eingelenkt und die Einfahrt in nationale Gewässer erlaubt, berichtete die türkische Zeitung «Sabah» am Montag. Der Kapitän habe im Mittelmeer nahe der griechischen Ägäis-Insel Lesbos elf Afghanen aufgenommen, deren Boot im Sturm gesunken sei. Die Leichen von 15 Ertrunkenen habe er im Meer treiben lassen, weil es an Bord keinen Platz gegeben habe. Die Afghanen hätten offensichtlich illegal in die EU einreisen wollen, hieß es. Die Besatzung des türkischen Schiffes berichtete, die Behörden beider Länder hätten sie angewiesen, mit den Flüchtlingen an Bord in internationalen Gewässern zu bleiben. Die griechische Küstenwache habe sogar gedroht, bei Weiterfahrt das Feuer zu eröffnen. Bei dem Versuch, das Meer zwischen der türkischen Küste und den griechischen Inseln zu überqueren, sind seit Jahresbeginn mindestens 42 Menschen gestorben. Weitere 54 werden vermisst, wie der griechische Rundfunk Ende September berichtete.

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