Trauer um ertrunkene Fischer
Bis der Sturm kam, waren Kinsale und Dunmore East als malerische Hafenstädtchen an den südlichen Küsten Irlands bekannt. Beide haben eine uralte Geschichte, beide sind bei Touristen beliebt. Doch am Freitag verband die Menschen in beiden Orten vor allem die Trauer um insgesamt sieben Fischer. Ihre Trawler hielten im Sankt-Georgs-Kanal einem der schlimmsten Stürme seit Jahrzehnten nicht stand.
«Es hat nur Sekunden gedauert, bis die aufgewühlte See die "Pere Charles" verschlungen hat», sagte ein Einsatzleiter der irischen Küstenwache am Freitagmorgen. Fünf Männer waren an Bord des Trawlers aus Dunmore East. Rettungsmannschaften suchten verzweifelt, jedoch vergeblich unter extrem schwierigen Bedingungen die See wenige Meilen vor Hook Head ab - einem der ältesten noch genutzten Leuchttürme der Welt, erbaut im 13. Jahrhundert. Keine acht Stunden später verlor die Besatzung der «Honey Dew II» aus Kinsale ihren Kampf gegen die hoch peitschenden Atlantikwellen. Wenigstens gelang es den Männern eines Rettungsschiffes, die selbst ihr Leben riskierten, zwei der vier Männer der «Honey Dew» aus dem Meer zu ziehen. Von den anderen irischen Fischern - unter ihnen ein Vater von drei Kindern - fehlte jede Spur.