Suche nach Vermissten eingestellt
Zehn Tage nach dem Untergang des Kreuzfahrtschiffs «Sea Diamond» ist am Montag in Santorin die Suche nach den zwei vermissten Franzosen eingestellt worden. Wie das staatliche griechische Fernsehen NET berichtete, konnten Experten zwar mit einer ferngesteuerten Kamera in die Kabine des 45-Jährigen und seiner 16 Jahre alten Tochter gelangen, jedoch nichts entdecken. «Wir werden wohl nie feststellen, wo und wie diese Menschen ums Leben kamen», sagte ein Spezialist des griechischen Zentrums für Meeresforschung.
Dafür konnte der Datenschreiber des Luxusliner geborgen werden. Damit sind die Hoffnungen gestiegen, die Ursache für den Untergang des fast 143 Meter langen Schiffes am 5. April in der Ägäis klären zu können. Der Datenschreiber VDR (Voyage Data Recorder) lag zwischen Trümmern auf der fast vollständig zerstörten Brücke des Schiffes. Er enthält alle Gespräche und Befehle von der Brücke des Ozeanriesen. Die Bergungsaktion dauerte mehr als 24 Stunden. Mit Hilfe eines ferngesteuerten U-Bootes, das mit Greifwerkzeugen ausgerüstet ist, bekamen Experten den Datenschreiber schließlich frei. Die «Sea Diamond» war nur wenige Meter vor der Steilwandküste der griechischen Vulkaninsel Santorin mehr als 100 Meter tief gesunken.
Bis zum Montag waren nach offiziellen Schätzungen mehr als 190 Tonnen Diesel aus dem Schiffswrack ausgeflossen. Experten und freiwillige Helfer versuchten, die Verschmutzung in der kleinen Bucht vor Firá, dem Hauptort der Touristeninsel, zu beseitigen. Im Schiff werden noch etwa 260 Tonnen vermutet. Die Lage sei aber unter Kontrolle, sagte der Sprecher der Umweltorganisation Greenpeace, Nikos Charalambidis.
Die «Sea Diamond» war mit 1547 Menschen an Bord bei der Einfahrt in die Bucht von Santorin auf ein Riff gelaufen. 15 Stunden später sank das Schiff. Bis auf die zwei Vermissten waren alle Passagiere und Besatzungsmitglieder von Fischer- und Ausflugsbooten in Sicherheit gebracht worden. Deutsche waren nicht an Bord.