Studie prognostiziert geringe Auslastung für Beltquerung

Die Kosten der geplanten Brücke über den Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark wären einer Studie zufolge höher als ihr Nutzen.

Bei Berücksichtigung verschiedener Vorteile des Fährverkehrs als Alternative zu einer Brücke ergebe sich ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 1 zu 0,65, zitierte der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg aus der am Montag vorgestellten Studie zweier Rostocker Institute. Die Studie geht dabei von einer Verbesserung der Fährverbindungen aus und bezieht die Fährpassage als Ruhezeit für die Lastwagenfahrer ein. Die 20 Kilometer lange Brücke soll etwa 5,5 Milliarden Euro kosten.

Eine feste Querung würde für die nächsten 20 bis 30 Jahre auch angesichts einer erwarteten geringen Verkehrsnachfrage keinen volkswirtschaftlichen Nutzen hervorbringen, sagte Rehberg. Vielmehr würden Nachteile für die Allgemeinheit entstehen, etwa weil wegen der Brücke andere Verkehrsprojekte mit besseren Kosten-Nutzen-Verhältnissen nicht realisiert werden könnten. Die Verkehrsbelastung im Raum Hamburg würde laut Rehberg weiter zunehmen, während gleichzeitig Häfen und Verkehrswege, die mit hohen Investitionen an anderen Ostseestandorten ausgebaut wurden, teilweise entwertet würden.

Der Bau der Fehmarnbeltbrücke ist seit ihrer Anregung vor etwa fünf Jahren heftig umstritten. Die Industrie beziehungsweise die sie vertretenden Kammern (IHK) und Teile der Politik befürworten den Bau und halten ihn für die Prosperität der Wirtschaft in den strukturschwachen Gegenden Norddeutschlands für unabdingbar. Die Kritiker des Projektes sehen darin eine sinnlose Geldverschwendung und Arbeitsplatzvernichtung, besonders angesichts der Tatsache, dass intakte und schnelle Fährverbindungen den Güter- und Personentransport zuverlässig erledigen.

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