Streit um Privatisierung des Lübecker Hafens spitzt sich zu

Der Streit um die Privatisierung des Lübecker Hafens spitzt sich zu. Weil die Hafenarbeiter seit fünf Tagen keine Überstunden mehr leisten, staut sich die Ladung.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Lübeck warnte, Reedereien könnten deshalb Schiffe dauerhaft in andere Häfen verlagern. Die IHK appellierte am Dienstag an Beschäftigte und Geschäftsführung der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) sowie an die Stadt Lübeck und politische Parteien, die am Wochenende gescheiterten Gespräche wieder aufzunehmen. Berichte, wonach bereits Schiffe ausblieben, wurden vom LHG-Betriebsratsvorsitzenden Klaus-Peter Mialkas nicht bestätigt. Vor allem an den Papierterminals stapele sich aber mittlerweile die Ladung, weil die Papierrollen nicht schnell genug gelöscht und verladen werden könnten, sagte Mialkas. Der Lübecker Hafen ist der größte Papierumschlaghafen Europas. Die LHG ist über den „Dienst nach Vorschrift" an ihren Terminals alles andere als glücklich. Wir waren bislang für Zuverlässigkeit und Kundenorientierung bekannt. Die jetzige Situation schadet dem Hafen und den Kunden", sagte der Pressesprecher der LHG, Rolf Klein.

Am Wochenende war ein Treffen beim Lübecker Bürgermeister ergebnislos abgebrochen worden, in dem ein Kompromiss im Privatisierungsstreit gefunden werden sollte. Die CDU-Mehrheitsfraktion in der Lübecker Bürgerschaft will bis zu 90 Prozent der bislang städtischen LHG verkaufen.

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