Sicherheitstechnologien für Häfen und Küsten

In Schleswig-Holstein soll ein Netzwerk für Sicherheitstechnologien Küsten und Häfen zwischen den Meeren schützen. «Die größte Bedrohung, mit der die Gesellschaft aktuell umgehen muss, ist die Bedrohung durch Terror», sagte Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) am Montag auf einer Konferenz zu Technologien für Küsten- und Hafensicherheit in Kiel.

90 Prozent des gesamten Welthandels, fast 95 Prozent des Außenhandels der Europäischen Union und nahezu 70 Prozent des deutschen Im- und Exports würden ausschließlich über See abgewickelt, sagte der Minister. Die große Bedeutung der Handelsschifffahrt, aber auch die Zunahme der Kreuzschifffahrt und die aktuelle Sicherheitslage sowie die wachsenden Sicherheitsauflagen eröffneten technologisch orientierten Unternehmen einen Markt mit großen Wachstumschancen. Schleswig-Holstein sei mit seinen Küstenlinien von etwa 1190 Kilometer an Nord- und Ostsee sowie den Wasserstraßen und Häfen auch Gefahren ausgesetzt, die besondere Herausforderungen an Sicherheitskräfte sowie Politik und Wissenschaft stellten. «Wir müssen nun dafür sorgen, dass zwischen Anbietern, Nachfragern und Forschung die richtigen Netzwerke entstehen», erklärte Austermann. Zahlreiche Unternehmen im Land seien in der Lage, mit ihrem Know-How diesen Markt bedienen zu können. Auf der Konferenz wurde eine vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Analyse vorgestellt, die erstmals einen Überblick über die Potenziale der schleswig-holsteinischen maritimen Wirtschaft im Bereich Sicherheit geben soll.

Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, wies darauf hin, dass auch Deutschland Operations- und Zielgebiet islamischen Terroristen sei. Organisationsformen und Angriffstaktik des Terrorismus hätten sich grundlegend geändert und erschwerten damit die Arbeit der Sicherheitsbehörden. Klare Strukturen seien nicht zu erkennen. «Terroristen sind weiterhin in der Lage, Anschläge zu verüben und nehmen die Tötung von Menschen nicht nur in Kauf, sondern erklären dies ausdrücklich zu ihrem Ziel», erläuterte Fromm. An der Konferenz nahmen rund 170 Sicherheitsexperten aus ganz Norddeutschland teil.

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