Segler besteht Testfahrt mit Mängeln

Deutschlands erster speziell für Rollstuhlfahrer gebaute Großsegler hat Pfingsten seine ersten echten Ausfahrten auf dem Stettiner Haff bestanden - allerdings mit Mängeln. «Wir haben noch gut zu tun bis zur nächsten Ausfahrt am 9. Juni», sagte Projektleiter Horst Gollatz am Dienstag in Ueckermünde. So habe es bei der Trinkwasserversorgung und bei den Toiletten Probleme gegeben. «Schwimm- und segeltechnisch war es aber sehr gut», meinte Gollatz. Das 22 Meter lange hochseetaugliche Schiff war am 5. Mai von Eva-Luise Köhler, der Ehefrau von Bundespräsident Horst Köhler, auf den Namen «Wappen von Ueckermünde» getauft worden. Pfingsten gab es drei Tagestouren mit zwölf Gästen, darunter eine Rollstuhlfahrerin.

«Wir hatten einige Anlagen vorher noch nie unter echten Einsatzbedingungen ausprobiert und waren ganz schön überrascht», gestand Gollatz. Man hoffe, dass die Mängel unter anderem durch den Service der Spendefirmen auch bereinigt würden. Der Großsegler entstand für rund 550 000 Euro in vier Jahren Bauzeit und vor allem über Spenden von Firmen aus ganz Deutschland. Das Schiff kann mit zwölfköpfiger Besatzung segeln, darunter können bis zu fünf Rollstuhlfahrer sein. Die Rollstuhlfahrer können sich an Bord durch spezielle Aufzüge und Konstruktionen frei bewegen. Bisher gab es nur in England und Holland insgesamt drei solcher Schiffe. «Nachdem wir erstmals alle Segel gesetzt und wieder gerafft haben, wissen wir jetzt auch, wo die besten so genannten Laschungspunkte für Rollstuhlfahrer sind», erklärte Gollatz.

Am 9. Juni soll es zu einer Zweitagestour auf das Haff hinaus gehen. Für den Bundespräsidenten ist das Schiff ein «Symbol für die Überwindung von Barrieren in Deutschland». Das Schiff wird vom Ueckermünder Zentrum für Erlebnispädagogik und Umweltbildung (Zerum) betrieben. Ueckermünde mit seiner Lage am Stettiner Haff und dessen direkter Verbindung zur Ostsee gilt seit Jahrzehnten als ein Seglerzentrum in Norddeutschland. Das Stettiner Haff ist mit rund 903 Quadratkilometern der größte Bodden der Ostsee und knapp zwei Mal so groß wie der Bodensee.

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