Schweriner Module für den Schiffbau

Der Schiffbau wächst weltweit - ein Schweriner Zulieferbetrieb profitiert davon und steigert seinen Umsatz mit Kraftstoffmodulen allein in diesem Jahr um 50 Prozent. Der Maschinenbauer Kupke+Wolf ist spezialisiert auf solche Rohrsysteme. Ausgestattet mit Pumpen, Filtern und Messsensoren verbinden diese Module später Tank und Schiffsmotor miteinander und versorgen die Maschine gleichmäßig mit erhitztem Schweröl als Treibstoff. Etwa 200 solcher tonnenschweren Versorgungssysteme fertigt der 70-Mann-Betrieb in diesem Jahr, erklärt Geschäftsführer Claus Newjoto.

Laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (Hamburg) steigerten die Schiffbauzulieferer 2006 ihren Umsatz um gut elf Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Die Exportquote lag bei 75 Prozent. Die Unternehmen profitierten vom boomenden Schiffbau. So hat sich nach Angaben des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik die Weltschiffbauproduktion in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt und 2006 insgesamt 2412 Neubauten erreicht. Der Auftragsbestand liege bei 6908 Seeschiffen. Rund 80 Prozent deckten die Werften in den fernöstlichen Schiffbaunationen wie Korea, Japan und China ab. Die Volksrepublik ist mittlerweile auch größter Abnehmer der Schweriner Brennstoffmodule, erklärt Newjoto. In China realisiere die Kupke+Wolf GmbH die Hälfte ihres Jahresumsatzes, in Europa den übrigen Teil. Der Umsatz des Unternehmens erreichte 2006 insgesamt rund acht Millionen Euro und wird in diesem Jahr auf zwölf Millionen Euro klettern. Aufträge liegen bis 2010 vor, so der Geschäftsführer.

An den Start gegangen war der Spezialbetrieb 2003 in Schwerin mit zunächst 80 gebauten Systemen, nicht nur für Schiffe, sondern auch für Kraftwerke an Land. Momentan aber brummt die Werftenindustrie und ist daher einziger Auftraggeber, erklärt Newjoto. Hervorgegangenen ist das Familienunternehmen aus einem 1981 im holsteinischen Wedel gegründeten Handels- und Ingenieurbüro. 1996 zog die Firma nach Wismar und schließlich nach Schwerin, um die eigene Fertigung aufzubauen. Dazu ließ sich Kupke+Wolf in einer Halle des früheren Plastmaschinenwerks nieder, das einst zu den größten Arbeitgebern der Stadt gehörte.

Auf den aktuellen Zuwachs im Schiffbau reagiert der Betrieb zunächst mit der Beschäftigung von zusätzlich 20 Zeitarbeitern. Rar seien insbesondere - so wie im Schiffbau auch - qualifizierte Schweißer und Ingenieure, sagt der Geschäftsführer. Während in der Montagehalle des Unternehmens beinahe täglich ein bis zu fünf Meter langes Modul penibel genau und streng nach den Maßgaben der Werft zusammengefügt wird, tüfteln die Ingenieure bereits an neuen Anwendungen. Zusammen mit Wissenschaftlern einer osteuropäischen Universität entwickeln die Schweriner derzeit ein Schiffssystem zur Ballastwasserbehandlung, so Newjoto. Dieses solle auf großer Fahrt den Eintrag von Tieren und Pflanzen verhindern, die sonst in heimische Gewässer eingeschleppt würden.

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