Scandlines-Verkauf rückt näher
Nach langwierigen Verhandlungen soll der Weg für den Verkauf der deutsch-dänischen Fährreederei Scandlines nun frei sein. Die «Financial Times Deutschland» (Freitag) berichtete, drei Investoren wollten insgesamt mehr als 1,5 Milliarden Euro für das Unternehmen zahlen, das zur Hälfte der Deutschen Bahn und dem dänischen Staat gehört. Käufer sind demnach die Finanzinvestoren 3i und Allianz Capital, die je 40 Prozent übernehmen, sowie die Deutsche Seereederei (DSR) aus Rostock, die sich mit 20 Prozent beteiligen werde. Der Kaufvertrag soll nach den Informationen «aus Arbeitnehmerkreisen» in der kommenden Woche unterzeichnet werden. Ein Bahn-Sprecher lehnte am Donnerstagabend jeden Kommentar ab.
Das dänische Transportministerium und die bundeseigene Deutsche Bahn hatten nach Informationen der Zeitung unterschiedliche Käuferfavoriten. Die Dänen bevorzugten demnach den britischen Finanzinvestor 3i, die Bahn die deutschen Unternehmen DSR sowie Allianz Capital, die zum Versicherungskonzern Allianz gehört. Nun sollen alle drei Bieter um Zuge kommen. Der Verkauf sei mit einer Beschäftigungsgarantie für die knapp 2700 Mitarbeiter verbunden, heiße es in den Arbeitnehmerkreisen.
Der Fährkonzern will weiter im Güter- und Personentransport auf der Ostsee wachsen und benötigt deshalb einige neue Großfähren, die je 100 Millionen Euro kosten. Da zwischen der Bestellung und der Auslieferung solcher Spezialschiffe drei Jahre vergehen, müsste das Management schon heute die Aufträge vergeben. Zur Flotte gehören derzeit 24 Schiffe. Die letzten Großinvestitionen liegen inzwischen acht Jahre zurück, damals kaufte Scandlines drei Fähren, wie die «Financial Times Deutschland» berichtet.