Scandlines-Käufer geben drei Jahre Job-Garantie

Bei dem bevorstehenden Verkauf der deutsch-dänischen Reederei erhalten die 2600 Beschäftigten eine dreijährige Arbeitsplatzgarantie. Das berichtete die Kopenhagener Gewerkschaftszeitung «Nyhedsbrevet 3F» am Montag in Kopenhagen. In dem Bericht bestätigte die Vorsitzende des Betriebsrates für dänisches Bordpersonal, Joan Willumsen, dass beide noch in Frage kommenden Kaufinteressenten außerdem garantieren, dass Cafés und Restaurants auf den 20 Scandlinges-Fähren in diesem Zeitraum nicht verpachtet werden.

Die mit 20 Millionen Passagieren pro Jahr äußerst erfolgreich vor allem auf der Ostsee operierende Staatsreederei gehört je zur Hälfte der Bahn in Deutschland und dem dänischen Staat. Vor allem wegen permanenter Konflikte zwischen deutschen und dänischen Angehörigen des Managements seit der Fusion 1998 steht das Unternehmen seit einem Jahr zum Verkauf. Nach Medienberichten steht die Entscheidung zwischen dem britische Finanznetzwerk «3i-Group PLC» und der «Baltic Ferry Development Group» bevor, hinter der sich die Deutsche Seereederei Rostock (DSR) verbirgt. Als Kaufpreis werden inoffiziell elf Milliarden Kronen (1,5 Milliarden Euro) genannt.

Für Scandlines arbeiten 2600 Beschäftigte, davon 1200 an den deutschen Standorten Rostock, Puttgarden und Mukran auf Rügen. Die Reederei läuft auf zwölf Strecken 20 Häfen in der Ostsee an und setzte im vergangenen Jahr 523 Millionen Euro um.

Die dänischen Gewerkschaften wollen nach der Entscheidung über den Verkauf weitergehende Arbeitsplatzgarantien durchsetzen. In dem 3F-Bericht erklärte ein Gewerkschaftssprecher, dass ansonsten mit «Unruhe und Wechsel von Beschäftigten in andere Unternehmen» zu rechnen sei. In Dänemark herrscht bei einer Arbeitslosenquote von knapp über vier Prozent massiver Arbeitskräftemangel.

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