Ruf nach maritimem Koordinator wird lauter

Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) hat von der Bundesregierung mehr Aufmerksamkeit für die maritime Wirtschaft gefordert. Obwohl CDU und SPD im Koalitionsvertrag die neuerliche Einsetzung eines maritimen Koordinators vereinbart hätten, stehe die formale Berufung weiterhin aus. Das habe «Verunsicherung in der maritimen Industrie» ausgelöst, beklagte Ringstorff am Montag. Er forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, die Berufung eines neuen Koordinators für Schiffbau und Schifffahrt durchzusetzen. Vor Ringstorff hatte bereits die IHK Schleswig-Holstein die erneute Einsetzung eines maritimen Koordinators gefordert (THB 31. August 2006).

Nach Angaben von Ringstorff ist ein maritimer Koordinator für die gesamte deutsche maritime Industrie und Forschung ein wichtiger Ansprechpartner. Zu seinen Aufgaben gehöre unter anderem die Organisation der nationalen maritimen Konferenzen. Die bisherigen Konferenzen hätten maßgeblich dazu beigetragen, die Kooperationen innerhalb der maritimen Wirtschaft zu vertiefen und die Stellung Deutschlands im weltweiten Wettbewerb deutlich zu verbessern, betonte Ringstorff. Die nächste dieser Konferenzen finde am 4. Dezember in Hamburg statt.

Der deutsche Schiffbau profitiere derzeit kräftig von der großen Nachfrage nach Schiffsneubauten, insbesondere nach Containerschiffen. «Die Werften sind erfolgreich dabei, ihre Auslastung und damit Arbeitsplätze für knapp 20 000 Beschäftigte für die nächsten drei Jahre zu sichern und beweisen somit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit», sagte Ringstorff. Inzwischen dürften auch die vier ostdeutschen Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde, Stralsund und Wolgast ohne Tonnagebegrenzungen produzieren. Die Beschränkungen waren wegen der geflossenen Fördermittel zur Werftensanierung verfügt worden.

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