Rostocker Seewirtschaft auf Wachstumskurs

Die Rostocker Seewirtschaft befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Der Hafen und die Fährreedereien verzeichneten im ersten Halbjahr teils kräftige Zuwächse. Über die Kaikanten des Hafens gingen 13 Millionen Tonnen Fracht, sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Hafengesellschaft am Samstag mitteilte. So viel sei noch nie in einem halben Jahr umgeschlagen worden. Alleine 12,2 Millionen Tonnen entfielen dabei auf den Seehafen-Bereich.

Am stärksten habe der Fähr- und RoRo-Verkehr mit 7,5 Millionen Tonnen (+ 11 Prozent) zum Wachstum beigetragen. 4,7 Millionen Tonnen Schütt-, Stück- und Flüssiggüter (+ 2 Prozent) wurden gelöscht oder verladen. Bis Ende Juni liefen 4622 Fracht-, Fähr- und Kreuzfahrtschiffe Rostock und Warnemünde an.

Die fünf Fähr- und zwei RoRo-Linien von und nach Rostock transportierten insgesamt 196 000 Laster und 64 000 Auflieger - jeweils 13 Prozent mehr als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres. Mit einer Zunahme von 40 000 auf 967 000 Fährpassagiere bis Ende Juni und insgesamt rund 150 000 Kreuzfahrttouristen in der Saison 2006 ist Rostock den Angaben zufolge der wichtigste deutsche Passagierhafen.

Die Fährreederei Scandlines beförderte auf den Rostock-Strecken nach eigenen Angaben 129 000 Laster (+ 10,5 Prozent), 123 000 Autos (+ 9,5 Prozent) und 769 000 Passagiere (+ 7,3 Prozent). Rückgänge gab es dagegen bei den Bussen (- 2,1 Prozent) und den Eisenbahnwaggons (-

7 Prozent), was Vorstand Uwe Bakosch auf Verlagerungen der Bahn nach Sassnitz zurückführte. Ein Wachstumsmotor bei Scandlines sei die Strecke von Rostock ins dänische Gedser. Laut Bakosch konnte im Baltikumverkehr die Abwanderung auf den Landweg gestoppt werden. Ein Grund sei, dass in Polen jetzt verstärkt die Lenkzeiten von Lastwagenfahrern kontrolliert würden. Die Umstrukturierung bei Scandlines mit einer Konzentration auf die Strecke von Rostock ins lettische Ventspils habe sich ausgezahlt. Die Fähren seien zu 70 Prozent ausgelastet. Für das zweite Halbjahr erwarte Scandlines ein weiteres Wachstum.

Die seit März zur estnischen Tallink Reederei gehörenden drei Superfast-Fähren auf der Strecke von Rostock ins finnische Hanko erzielten nach Angaben des Unternehmens im ersten Halbjahr ein Wachstum von 17 Prozent bei der Fracht und von 6 Prozent bei den Passagieren. Auf der RoRo-Linie ins finnische Uusikaupunki konnte Superfast um 24 Prozent zulegen.

Die Reederei TT-Line vermeldete für ihre Verbindungen von Lübeck und Rostock ins schwedische Trelleborg ein Plus von mehr als fünf Prozent bei der Fracht. Die Passagierzahlen seien bis Mai leicht rückläufig gewesen, im Juni habe sich der Trend dann gedreht, unter anderem wegen der Fußball-WM, hieß es. Derzeit laufe es wieder erfreulich. Weitere Informationen unter www.rostock-port.de

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