Putin verhandelt über U-Boot-Export

Kurz vor seiner Reise in die USA will der russische Präsident Waldimir Putin nach einem Medienbericht mit Venezuelas Präsident Hugo Chávez über den Export von neun U-Booten verhandeln. Der US-Kritiker Chávez werde am 29. Juni in Moskau erwartet, um mit Putin letzte Fragen zur Lieferung der U-Boote mit Dieselantrieb zu klären, berichtete die Zeitung «Kommersant» am Donnerstag unter Berufung auf die russische Rüstungsindustrie. Eine offizielle Bestätigung des Kremls lag zunächst nicht vor.

Die neuerlichen Waffenkäufe bei den Russen seien Venezuelas Antwort auf die Blockadehaltung der Vereinigten Staaten. Das Rüstungsgeschäft könnte für neuen Zündstoff in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington sorgen, kommentierte der Sender «Echo Moskwy». US-Präsident George W. Bush will Putin am 1. und 2. Juli auf seinem Privatsitz in Kennebunkport im Bundesstaat Maine empfangen. Chávez hatte im vergangenen Jahr bei einem Treffen mit Putin in Moskau einen Ausbau der militärischen Zusammenarbeit im Milliardenwert angekündigt. Nach Angaben des russischen Rüstungsexporteurs Rosoboronexport hat Venezuela seit 2005 mit Russland Rüstungsverträge über mehr als drei Milliarden US-Dollar (etwa 2,3 Milliarden Euro) abgeschlossen. Darunter waren auch 24 Kampfflugzeuge, 35 Hubschrauber und 100 000 Kalaschnikow-Maschinenpistolen.

Der geplante Vertrag über die Lieferung von fünf Angriffs-U-Booten vom Typ 636 und vier Modellen der neuen Linie Amur 677 habe ein Volumen von rund zwei Milliarden US-Dollar, berichtete die Zeitung weiter. Die Kriegsboote würden in der Werften in St. Petersburg und Sewerodwinsk gebaut. Mit den Booten hätte Venezuela nach Angaben der Zeitung die größte U-Boot-Flotte Lateinamerikas. Das Land modernisiere außerdem gegenwärtig zwei ältere deutsche Unterseeboote, die noch bis zu zwölf Jahren im Einsatz bleiben sollen.

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