Politiker warnen vor mehr Öltransporten

Die Kritik an der geplanten Ausdehnung von russischen Öltransporten über die Ostsee nimmt zu. Mehrere Landespolitiker haben am Donnerstag vor dem Vorhaben gewarnt und eine Lotsenpflicht für die Ostsee gefordert. Jede weitere Steigerung der Öl-Transporte und dann möglicherweise mit alten Einhüllentankern sei ein nicht hinnehmbares Risiko, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD). Neben einer verbindlichen Lotsenpflicht müsse der Bau und die Entwicklung von sicheren Tankern, die auch nach schwersten Kollisionen nur geringe Mengen an Öl freisetzen, vorangetrieben werden, forderte er.

Die CDU-Landtagsfraktion stellte sich hinter die Forderung der SPD nach einer Lotsenannahmepflicht. Es sei unbestritten, dass die Kadetrinne vor Rostock mittlerweile zu den meist befahrenen Schifffahrtstraßen der Welt gehöre, sagte die Umweltexpertin der CDU, Renate Holznagel. «Mecklenburg-Vorpommern ist wie kein anderes Land vom auf saubere Strände und reines Wasser aufbauenden Tourismus an der Ostseeküste abhängig.»

Die Grünen verwiesen auf die Gefahr von kräftigeren Orkantiefs durch den Klimawandel. Die Stürme würden ein erhöhtes Risiko für Tankerunglücke und damit auch für die Lebewesen in den Gewässern und angrenzenden Küstengebieten bergen, sagte Landesvorstandssprecherin Ulrike Berger.

Nach dem Pipeline-Streit wischen Russland und Weißrussland hatten russische Politiker den Ausbau der Öltransporte per Schiff über den russischen Ostseehafen Primorsk von derzeit 75 Millionen Tonnen auf 120 Millionen Tonnen pro Jahr angekündigt.

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