Piraten bedrohen Nothilfe

Piraten bedrohen nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) die Versorgung Hunderttausender Somalis. Ein vom WFP gechartertes Schiff mit 850 Tonnen Mais, Öl und Bohnen konnte am Montag nicht aus dem Hafen von Mombasa auslaufen, weil dem Eigentümer das Risiko der Piraterie vor Somalias Küste zu groß erschien, berichtete die UN-Hilfsorganisation in Nairobi. «Die Versorgung von rund einer Million Menschen ist extrem gefährdet», sagte ein WFP-Sprecher. Unter diesen seien mehr als 120 000 Menschen, die vor den jüngsten Kämpfen aus der Hauptstadt Mogadischu ins Umland geflüchtet seien. Das WFP sei auf eine konstante Lieferung über den Seeweg angewiesen. Der Transport per Lastwagen aus Kenia sei 30 Prozent teurer, langwierig und allein aus Sicherheitsgründen oft nicht möglich, sagte der Sprecher.

Die Gewässer vor Somalia gehören nach Angaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) zu den gefährlichsten der Welt. Zuletzt hatten am Samstag Piraten einen WFP-Transport vor dem Hafen von Merka angegriffen. Dabei kam ein Mann ums Leben. Zwei koreanische Fischereischiffe mit 24 Mann Besatzung waren vor einer Woche im Seegebiet vor Somalia gekapert worden.

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