Paris und Athen zu Marine-Einsatz bereit

Frankreich und Griechenland haben am Mittwoch die Bereitschaft bekräftigt, ihre Kriegsmarine zusammen mit italienischen Schiffen zur Überwachung der libanesischen Küste einzusetzen. «Wenn die Regierung in Beirut das wünscht, dann können wir das machen», sagte der Pariser Außenminister Philippe Douste- Blazy am Mittwoch dem Radiosender RMC. «Wir haben heute nach einem Gespräch des UN-Generalsekretärs Annan mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis dem zugestimmt», sagte der griechische Regierungssprecher Theodoros Roussopoulos am Mittwoch in Athen. Athen werde eine Fregatte und ein Versorgungsschiff beisteuern, hieß es.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte Präsident Jacques Chirac um die Hilfe gebeten, bis die deutsche Marine diese Aufgabe übernehmen könnte. Chirac stimmte dem Einsatz prinzipiell zu, der Waffenlieferungen an die Hisbollah im Libanon verhindern soll.

«Ich habe Präsident Chirac gebeten, die Möglichkeit zu prüfen, dass diese drei Länder (Frankreich, Italien und Griechenland) die Aufgabe der Küstenüberwachung zwei Wochen lang übernehmen, bis dann die Deutschen ankommen», sagte Annan der Pariser Zeitung «Le Monde» vom Mittwoch. «Es soll kein Vakuum geben.» Er drückte die Hoffnung aus, dass Israel bei einer Zusage Frankreichs «innerhalb von 48 Stunden» die See- und Luftblockade des Libanons aufheben würde.

Nach einem Bericht des «Figaro» vom Mittwoch könnten die Fregatten «Jean Bart» und «Jean de Vienne» die zeitweise Überwachung der Küste übernehmen. Frankreich hat mehrere Kriegsschiffe mit 1700 Matrosen in der Region, die nach Beginn des Krieges zwischen der Hisbollah und Israel Flüchtlinge aus Beirut geholt hatten. Vor einem Küsteneinsatz müssten nach Einschätzung des Präsidialamtes noch die Einsatzregeln, die Modalitäten und der Umfang des Unternehmens geklärt werden, schreibt die konservative Zeitung.

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