Ölteppiche über dem «Prestige»-Wrack

Vier Jahre nach dem Untergang des Öltankers «Prestige» haben sich an der Unglücksstelle nordwestlich von Spanien wieder Ölteppiche auf dem Atlantischen Ozean gebildet. Die spanische Regierung bestätigte, dass das Öl aus dem Wrack stammt, das fast 4000 Meter tief auf dem Meeresgrund liegt. Die Ölflecken sind nach Presseberichten vom Mittwoch etwa zwei Zentimeter dick und erstrecken sich über einen Umkreis von 20 Kilometern.

Nach Ansicht der Madrider Regierung besteht kein Grund zur Besorgnis. Die ausgetretenen Mengen seien relativ gering. Die «Prestige» war am 13. November 2002 mit 77 000 Tonnen Schweröl an Bord in Seenot geraten. Sechs Tage später brach das Schiff auseinander und sank. Das Unglück löste die schlimmste Umweltkatastrophe in der spanischen Geschichte aus.

Eine Spezialfirma barg später aus dem Wrack einen großen Teil des Öls und versiegelte die Tanks. Von der damaligen Regierung beauftragte Experten gingen davon aus, dass erst im Jahr 2025 durch Korrosion Risse am Wrack auftreten könnten. Andere Wissenschaftler warnten jedoch davor, dass dies schon erheblich früher geschehen werde, weil Bakterien die Zersetzung der Stahlwände beschleunigten.

In einer Studie aus dem Jahr 2004 schlossen sie nicht aus, dass aus dem Wrack schlagartig große Mengen an Öl ins Meer gelangen und eine neue Umweltkatastrophe auslösen könnten. Die Wissenschaftler schätzten, dass sich auch nach der Bergungsoperation noch bis zu 23 000 Tonnen Schweröl in dem Wrack befinden. Die Regierung geht dagegen nur von 700 Tonnen aus.

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