Ölhafen frei für Doppelhüllen-Tanker
Der einzige Ölhafen in Vorpommern kann jetzt auch von Doppelhüllen-Tankern angelaufen werden. Am Freitag wurde die auf 6,90 Meter vertiefte Zufahrt zum Hafen Greifswald/Ladebow freigegeben. Damit könnten Tanker mit Doppelhülle den Hafen trotz ihres - bei gleicher Ladungsmenge - größeren Tiefgangs anlaufen, sagte der Leiter des Stralsunder Wasser- und Schifffahrtsamtes, Holger Brydda. Die sieben Kilometer lange Zufahrt mit einer Breite von 55 Metern kann jetzt von Schiffen mit einer Länge bis 120 Meter und einem Tiefgang bis sechs Meter passiert werden. Die Ausbaggerung kostete rund 2,3 Millionen Euro und wurde vom Bund finanziert.
Die Vertiefung der Zufahrt ermögliche die weitere Entwicklung des Hafens, sagte Greifswalds Oberbürgermeister, Arthur König (CDU). Die Betreibergesellschaft des an das Bahnnetz angebundenen Hafens will im kommenden Jahr das Umschlagsvolumen von 275 000 auf 500 000 Tonnen nahezu verdoppeln. Das Unternehmen Weser Petrol plant eigenen Angaben zufolge den Bau einer eine Million Euro teuren Kesselwagen- Verladestation. Sie soll voraussichtlich im Frühjahr in Betrieb gehen. Ziel ist es, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Das fünf Kilometer lange Gleis vom Hafen bis zum Hauptbahnhof soll nach Abschluss der Sanierung ebenfalls im Frühjahr freigegeben werden.
Nach fünfjähriger Planungs- und Genehmigungsphase hatte im August die Ausbaggerung der Zufahrt begonnen. Insgesamt wurden 200 000 Kubikmeter Sand, Mudde und Mergel aus der Fahrrinne geholt. Das Baggergut wurde auf Spülfelder bei Stralsund und Greifswald gebracht oder auf See verklappt.