MSC Cruises will Flotten-Emissionen bis 2026 um 15 Prozent reduzieren
Die Kreuzfahrtreederei MSC Cruises will bis 2026 die Emissionen ihrer Schiffsflotte um bis zu 15 Prozent reduzieren. Dafür hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Genf zusammen mit OPTIMeasy, einem Forschungs- und Tochterunternehmen der Universität Genua, das Routenoptimierungssystem OptiCruise entwickelt.
Das Ziel ist es, auf Basis eines mathematischen Modells für jede Route von MSC Cruises das optimale Effizienzniveau zu erreichen und das Reiseerlebnis für Gäste zu steigern, so die Reederei. Dabei untersucht OptiCruise zahlreiche Faktoren der Routenplanung, darunter die Abfolge der Hafenanläufe, die Abfahrts- und Ankunftszeiten in den Häfen, die Geschwindigkeit des Schiffes, die Attraktivität der Reiseziele für Urlauber, das Angebot der Landausflüge sowie Betriebskosten wie beispielsweise Kraftstoff, Hafengebühren und Lebensmittelausgaben.
Getestet wurde OptiCruise auf der „MSC Bellissima“ für einen Zeitraum von zwölf Monaten. Während dieser Zeit lief das Schiff 17 verschiedene Häfen im Mittelmeer an. Die Einführung des neuen Systems ist Teil der Unternehmensstrategie, bis 2050 für den Schiffbetrieb Netto-Null bei den Treibhausgasen zu erreichen. MSC Cruises konzentriert sich dabei auf die drei Bereiche Schiffs- und Motorentechnik, erneuerbare Kraftstoffe und Betriebseffizienz. Das Routenoptimierungssystem zahlt auf letztere Sparte ein.
OptiCruise wurde im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten Projekts CHEK (deCarbonising sHipping by Enabling Key technology symbiosis on real vessel concept designs) entwickelt. CHEK soll verschiedene Möglichkeiten einer kohlenstoffarmen Schifffahrt, darunter Energietechnologien und innovative Schiffskonstruktionen, untersuchen und erproben. Das CHEK-Projekt ist Teil des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon und wird von der Universität Vaasa in Finnland geleitet. Dem Konsortium gehören neben MSC Cruises unter anderem die World Maritime University, Wärtsilä, Cargill und Lloyds Register an.