MPC steigt bei HCI ein
Der Hamburger Fondsanbieter MPC Capital steigt mit knapp 30 Prozent bei seinem Konkurrenten HCI Capital ein. Von den Alteigentümern der im SDax notierten HCI seien gut sieben Millionen Aktien übernommen worden, teilte das ebenfalls im SDax vertretene Emissionshaus in der Hansestadt mit. Für die Aktien werde ein Preis knapp unter dem aktuellen Schlusskurs von 15,85 Euro gezahlt.
Der HCI-Anteil stand nach Angaben eines MPC-Sprechers zum Verkauf. Die Beteiligung an HCI Capital begründet MPC mit der Abwehr von unliebsamer Konkurrenz. Da sich zahlreiche ausländische Konkurrenten, darunter Private-Equity-Fonds und Finanzinstitute, für das zum Verkauf stehende Paket interessiert hätten, habe man zugegriffen, um der Konkurrenz den Markteintritt in Deutschland zu erschweren, sagte der Sprecher.
Zudem sehe man bei der HCI-Aktie hohes Wertsteigerungspotenzial. Die Transaktion müsse allerdings noch vom MPC-Aufsichtsrat genehmigt werden. Eine Aufstockung der 29,5-prozentigen Beteiligung sei jedoch nicht geplant. HCI solle eigenständig bleiben: „Es geht nicht darum, HCI ins operative Geschäft hineinzufunken", sagte der Sprecher. MPC strebe keinen Sitz im HCI-Aufsichtsrat an.
MPC Capital bezeichnet sich selbst als Marktführer für geschlossene Fonds in Deutschland. HCI sei auf diesem Gebiet die Nummer zwei, sagte der MPC-Sprecher. 2006 will HCI einen Gewinn nach Steuern von 36 bis 38 Millionen Euro erreichen, während MPC einen Jahresüberschuss von 56 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat.
MPC Capital hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vier Prozent mehr Eigenkapital eingesammelt und das Volumen auf 1,01 Milliarden Euro gesteigert. 2005 hatte das Unternehmen 974 Millionen Euro platziert. Wie der Anbieter von Beteiligungsmodellen am Donnerstag mitteilte, entfielen davon 411 (Vorjahr 310) Millionen Euro auf den Bereich Schiffsbeteiligungen. Das Wachstum gegen den Markttrend habe zum erfolgreichsten Schiffsjahr seit Gründung des Unternehmens (1994) geführt.
„Ein umfangreiches Produktangebot mit Investmentvarianten wie der MPC Reefer Flotte, angemessenen Baupreisen und attraktiven Beschäftigungen im Bereich der Containerschiffe“ hätten für den Platzierungserfolg gesorgt. Insgesamt wurden 2006 im Bereich der unternehmerischen Beteiligungen 420 Millionen Euro platziert nach 327 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2005.
Die Jahresbilanz 2006 sowie die Prognose für 2007 will das Unternehmen am 28. Februar veröffentlichen.