Minister will maritime Wirtschaft fördern

Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) will die Hafen- und Wasserwirtschaft stärker fördern. «Wir werden in Zukunft dauerhaft mehr in die maritime Infrastruktur stecken müssen», sagte er bei einem Besuch des künftigen JadeWeserPort-Betreibers Eurogate am Donnerstag in Bremerhaven. Der Bau des neuen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven soll zur Jahreswende beginnen. Hirche sagte, er erwarte den Planfeststellungsbeschluss im Herbst dieses Jahres. Gemeinsam mit Bremens Wirtschafts- und Hafensenator Jörg Kastendiek (CDU) informierte er sich bei Eurogate über die Abläufe einer modernen Containerumschlaganlage.

Aus der wachsenden Logistikwirtschaft ergeben sich für Norddeutschland insgesamt mehr Chancen, sagte Hirche. Auch Hamburg werde irgendwann sehen, dass ein gemeinsamer Ausbau sinnvoll sei. Hamburg war aus dem Projekt JadeWeserPort ausgestiegen. Seitdem sind Bremen und Niedersachsen Partner im länderübergreifenden Bauvorhaben.

«Es ist interessant, dass Bremen und Niedersachsen endlich mal zusammenkommen, auch politisch», sagte Hirche. Sein Bremer Amtskollege lobte das gemeinsame Agieren in Berlin, zum Beispiel beim Ausbau von Bahnknotenpunkten. «Wir sind auf dem Weg, in eine Zukunftsbranche gemeinsam zu marschieren», sagte Kastendiek.

Für den JadeWeserPort, der auf einer Terminallänge von 1725 Metern und mit 16 Containerbrücken etwa 2,7 Millionen Standardcontainer pro Jahr umschlagen soll, müsse noch der Bahnknotenpunkt Bremen ausgebaut werden, sagte Hirche. Zudem sei auf der Verbindung nach Wilhelmshaven ein zweites Gleis geplant. «Ich bin zuversichtlich, dass die Deutsche Bahn die Anbindungen rechtzeitig fertig stellt», sagte Hirche.

«Sobald der erste Spatenstich passiert, fangen auch sie an zu bauen.» Ein Vorteil von drei großen Häfen an der deutschen Küste sei es, dass sich die Hinterlandanbindungen per Bahn und Lastwagen besser verteilen lassen. Hirche kündigte zudem die Gründung einer Vermarktungsgesellschaft für den JadeWeserPort an. In den nächsten Wochen wollen sich Niedersachsen, die Stadt Wilhelmshaven und die drei angrenzenden Landkreise Friesland, Wesermarsch und Wittmund als Gesellschafter zusammentun, sagte Hirche. «Wir nutzen die Gunst der Stunde im Containerwachstum.» Vom Hubschrauber aus wollte er das Areal des künftigen Tiefwasserhafens besichtigen. Er soll 2010 in Betrieb gehen und bis 2016 rund 2000 Arbeitsplätze schaffen.

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