Minister Backhaus kritisiert neue EU-Fangquoten

Die am Dienstag festgelegten Fangquoten für die Ostseefischerei für 2008 gefährden nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) die Glaubwürdigkeit der EU-Fischereipolitik.

Der Agrarrat entschied, dass in der westlichen Ostsee 28 Prozent und in der östlichen fünf Prozent weniger Dorsch gefangen werden dürfen. „Hier muss ich die Verhältnismäßigkeit des Vorgehens in doppelter Hinsicht in Zweifel ziehen", sagte Backhaus gestern laut Mitteilung. „Weder passen die Quotenentscheidungen zur jeweiligen Gefährdungssituation, noch findet die massive Quotenüberziehung Polens bisher Eingang in die Entscheidung." Problematisch sei, dass es besonders der kleinen Kutter- und Küstenfischerei im Land an Alternativen fehle, da auch die Herings-, Sprotten- und Schollenfischerei um fünf bis 15 Prozent reduziert werden soll. Mit Blick auf die festgestellten Überziehungen der Quoten durch die polnischen Fischer sagte Backhaus, er erwarte, dass diese wie angekündigt auf die Quoten der Folgejahre angerechnet werden.

Quotenkürzungen allein reichten allerdings nicht aus, um die Nachhaltigkeit der Fischerei und die Existenzen der Berufsfischer langfristig zu sichern, meinte der Minister.

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