Millionen für neues Forschungsschiff

Europa verstärkt seine Zusammenarbeit bei der Erforschung der Meere. Elf europäische Länder einschließlich Russlands prüfen derzeit die gemeinsame Nutzung eines neuen, weltweit einzigartigen Forschungsbohrschiffes, teilte das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) am Dienstag in Bremerhaven mit. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung habe mehr als fünf Millionen Euro für die technische Entwicklung des Eis brechenden Forschungsschiffes «Aurora Borealis» bewilligt.

Das Schiff könnte nach AWI-Angaben voraussichtlich im Jahr 2010 in Bau gehen und 2012 fertig sein. An den 350 Millionen Euro Baukosten sollen sich internationale Partner beteiligen. Das Schiff ist eines von 35 Großforschungsprojekten der Europäischen Kommission mit besonderer Bedeutung. Die «Aurora Borealis» wird als schwerer Eisbrecher ausgelegt und kann ganzjährig für europäische und internationale Forschungsprojekte auf allen polaren Meeren fahren. Als Besonderheit soll das Schiff unter einer geschlossenen Meereisdecke in bis zu 4000 Metern Wassertiefe bohren und dabei bis zu 1000 Meter in den Meeresboden eindringen können. Die Hochschule Bremen entwickelt dafür entsprechende Systeme. Zu den technischen Neuerungen zählen weiter mobile Laborsysteme und spezielle Öffnungen im Rumpf. Von dort sollen auch während des Bohrbetriebes ferngesteuerte Tiefseeroboter eingesetzt werden.

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