Mehr Güter auf dem Nord-Ostsee-Kanal
Der Güterverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist im ersten Halbjahr 2006 trotz sinkender Schiffszahlen weiter kräftig gewachsen. Dank des boomenden Handels im Ostseeraum stieg die Ladungsmenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,8 Prozent auf 46,6 Millionen Tonnen, teilte die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord am Donnerstag in Kiel mit. Die Zahl der Schiffe auf der rund 100 Kilometer langen Wasserstraße zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau sank in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2005 um 5,4 Prozent auf 20 052.
Besonders deutlich ging die Zahl der Schiffe zurück, die den Kanal nicht ganz durchfahren. Der so genannte Teilstreckenverkehr sank um 22,6 Prozent. Der Durchgangsverkehr blieb mit einem Plus von 1,1 Prozent nahezu stabil. Die Reedereien setzten verstärkt größere Schiffe ein, um die Ladung wirtschaftlicher zu befördern, hieß es.
Von Januar bis Juni befuhren 2367 Schiffe der Größenklassen 5 und 6 die viel befahrene Route zwischen Nord und Ostsee. Allein in der Klasse 5 (ab 150 Meter Länge) gab es im ersten Halbjahr einen Zuwachs um 25 Prozent. Weiter rückläufig sind die Durchfahrten kleinerer Frachtschiffe. Mehr als 90 Prozent des gesamten Ladungsaufkommens auf dem Kanal entfällt auf den Transitverkehr zwischen Nord- und Ostsee- Häfen.
Insgesamt hatte der Kanal 2005 ein Rekordjahr vermeldet: Die Ladungsmenge stieg um 9,3 Prozent auf mehr 88 Millionen Tonnen Ladung. Rund 43000 Schiffe befuhren den 99 Kilometer langen Kanal zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau, etwa 118 am Tag. Für das Gesamtjahr 2006 rechnet die Kanalverwaltung mit einem weiteren deutlichen Anstieg. Seit 1999 verdoppelte sich damit die Menge der Güter auf der Handelsroute. Außer Containern werden auf dem Kanal vor allem Massengüter wie Erdöl, Eisen und Stahl bewegt.