Marine stellt neues U-Boot in Dienst

Die Deutsche Marine hat am Dienstag im Ostsee-Stützpunkt Eckernförde das dritte Unterseeboot des neuen Typs 212A in Dienst gestellt. Mit U 33 und den beiden bereits unter deutscher Flagge fahrenden Schwesterbooten U 32 und 31 sei die Bundeswehr «auf weitere Veränderungen im sicherheitspolitischen Umfeld gut vorbereitet», sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Wichert. Auch für den Erfolg der deutschen Industrie seien die neuen Boote von großer Bedeutung.

Die Boote der neuen Klasse, die von Deutschland als Gemeinschaftsprojekt mit Italien entwickelt wurde, setzten hohe Maßstäbe, sagte der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker. So ermögliche das Antriebssystem «taktische Fähigkeiten, die vorher nur nuklear getriebenen U-Booten vorbehalten waren». Er nannte als Beispiel die Bedeutung für weltweit mögliche küstennahe Aufklärungseinsätze vor allem bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus.

Patenstadt von U 33 ist Gotha (Thüringen). Das Schwesterboot U 32 hatte im April dieses Jahres einen Weltrekord aufgestellt. Als erstes konventionelles, also nicht nuklear angetriebenen Boot war es zwei Wochen lang ohne Unterbrechung abgetaucht unterwegs. Das Boot mit 27 Mann Besatzung legte den Weg von der Eckernförder Bucht bis vor den spanischen Marinestützpunkt Rota fast komplett unter Wasser zurück. U 32 wird an diesem Montag (19. Juni) in Emden vom Einsatz bei der NATO-Operation Active Endeavour aus dem Mittelmeer zurück kommen.

Mit ihrem Hybrid-Antrieb sind die 56 Meter langen 212A weitgehend unabhängig von Außenluftzufuhr. Das System (4200 PS) setzt sich aus Dieselgenerator, Fahrbatterie, Brennstoffzellenanlage und Fahrmotor zusammen. Die Brennstoffzelle wandelt Wasser- und Sauerstoff geräuschlos und ohne Abgase in elektrische Energie um. Dadurch können die Boote mit 45 000 Litern Diesel-Treibstoff extrem lang unter Wasser bleiben.

Ein weiteres und vorerst letztes der hochmodernen Boote folgt für die Deutsche Marine im Herbst. Die vier in Kiel und Emden gebauten Schiffe kosteten inklusive Entwicklung und Ausbildung am Gerät insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Über den Bau von zwei weiteren dieser U-Boote soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Berlin entschieden werden.

Teilen
Drucken
Nach oben