Marine bereit für Verantwortung im Libanon

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet mit wachsender Zustimmung zu einem möglichen Einsatz der deutschen Marine vor der libanesischen Küste. Dafür müsse in der Bevölkerung allerdings politisch geworben werden - es gelte klar zu machen, dass es im deutschen Interesse sei, wenn in der Region Frieden herrsche.

Gelinge das, werde Schritt für Schritt auch eine höhere Akzeptanz erreicht werden, sagte Merkel am Donnerstag bei einer Manöverfahrt auf der Fregatte «Sachsen» im Seegebiet vor Rostock.

Wichtig sei, dass deutsche Soldaten nicht in einen Risiko-Einsatz geschickt werden. «Wir müssen Sorgfalt vor Schnelligkeit setzen», betonte Merkel. Aus historischen Gründen komme ein Kampfeinsatz auf dem Boden nicht in Frage - ein Marineeinsatz dagegen wäre ein wichtiger Schritt für Deutschland: «Dieser Schritt ist von mir, wenn er verantwortbar ist und die Einsatzbedingungen stimmen, politisch akzeptiert. Aber ich glaube, dass mehr als dieser Schritt im Augenblick nicht akzeptabel wäre.» Sie habe den Eindruck, die Truppe sei gut motiviert.

Die 143 Meter lange «Sachsen» mit einer Besatzung von 255 Mann könnte im Laufe eines möglichen Einsatzes vor der libanesischen Küste Aufgaben übernehmen. Das Schiff vom Typ 124 ist laut Marine auf Grund seiner Bewaffnung und eines modernen Radarsystems besonders für den Verbandsschutz und die Luftabwehr geeignet. Die Marine verfügt über insgesamt 15 Fregatten unterschiedlicher Typen.

Nach Informationen von «Spiegel online» bereiten sich die Fregatten «Mecklenburg-Vorpommern» und «Karlsruhe» auf einen Einsatz vor. Die «Mecklenburg-Vorpommern», eigentlich ein Schiff zur Bekämpfung von U-Booten, könnte den Verband anführen, schreibt das Internet-Magazin. Die Besatzungen seien «darüber informiert, sich für einen Einsatz bereitzuhalten», sagte ein hochrangiger Offizier «Spiegel online». Ob tatsächlich zwei Fregatten eingesetzt würden, sei aber noch nicht klar, hieß es aus Wilhelmshaven, wo die Schiffe stationiert sind. Zusätzlich seien mehrere Schnellboote aus Warnemünde einsatzbereit.

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