Krabbenfischer gegen weitere Einschränkungen

Angesichts der Diskussion um die Verbesserung des Meeresschutzes haben die deutschen Krabbenfischer Forderungen nach einer Einschränkung ihrer Fangquoten zurückgewiesen. «Wir beschränken unsere Fangmengen freiwillige seit Jahren, um die Mengen besonders im Wattenmeer zu schonen», sagte der Geschäftsführer der Landesvereinigung, Knud Bußmann, am Mittwoch in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur. «Feinschmecker können daher auch künftig mit Genuss und ohne schlechtes Gewissen in ihre Krabbenbrötchen beißen, denn die Fischer arbeiten nachhaltig», sagte er am Rande des 16. Meeres-Umweltsymposium in Hamburg. Auf der Konferenz beraten mehr als 300 Experten über den Schutz der Meere.

Bußmann wandte sich unter anderem gegen Aussagen der Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug. Klug hatte gefordert, dass Belange von Natur- und Umweltschutz in die Fischerei integriert werden müssten. «Wir müssen die Fischerei auf ein nachhaltiges Niveau zurückführen», sagte Klug.

Die Krabbenfischer sehen das anders und wehren sich: «Viele Experten verkennen die Realität in der deutschen Fischerei», sagte Bußmann. «Würde die gemeinsame Fischereipolitik in allen EU-Ländern konsequent durchgesetzt werden, bräuchte über Nachhaltigkeit in der Fischerei nicht diskutiert werden», sagte Bußmann. So sei vor allem die Schwarzfischerei in der Ostsee durch Fischer aus baltischen Staaten und die Industriefischerei ein weitaus größeres Problem.

Zudem herrschen Chaos durch zu komplizierte EU-Verordnungen. Eine «ineffiziente und bürokratische Fischereiverwaltung» verursache viele Schwierigkeiten in der Fischerei.«Krabbenfischer betreiben keinen Raubbau an der Natur», sagte Bußmann. Verschiedene Untersuchungen hätten der heimischen Krabbenfischerei bescheinigt, umweltschonend zu sein. «Weitere Rückführungen bedeuten Existenzverluste und Arbeitslosigkeit in den Familienbetrieben», sagte Bußmann.

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