Initiative MIS-Cobiva gegründet
Der Name des Verbundes steht für „Management Informatie Systeem Containerbinnenvaart“. Die im niederländischen Zwijndrecht beheimatete Contargo B.V. ist Gründungsmitglied der Cooperative und setzt große Hoffnungen in das System, das derzeit zusammen mit dem Navigationsspezialisten TomTomWorks und dem Softwarehaus BPA entwickelt wird.
Ausgangspunkt für die Aktivitäten sind die Wartezeiten für Binnenschiffe in den Seehäfen. Dieser Leerlauf hat die Verlader im letzten Jahr 30 Mio. Euro an so genannten „Congestion-Zulagen“ gekostet. Die Initiative will durch Einsatz modernster Technik dafür sorgen, dass das Binnenschiff auch in Zukunft eine attraktive Alternative zur Straße bleibt. MIS-Cobiva wird mit dem „Port Community System“, dem Netzwerk der „Rijkswaterstraat“ und den Planungssystemen der Containerterminals entlang des Rheins verbunden werden. Jedes Binnenschiff kann über eine Box an Bord jederzeit exakt geortet werden. Abhängig vom augenblicklichen Standort des Schiffes und den aktuellen Ladezeiten am Terminal erhält jedes angemeldete Schiff eine Zeitvorgabe für seine Ankunft im Hafen und ein Zeitfenster für die Abfertigung.
Ursprünglich nur zur Entzerrung der Staus in den großen Seehäfen konzipiert, zeigt das System Contargo zufolge inzwischen, dass damit der ganze Hinterlandbereich bis hinauf in die Schweiz besser organisiert werden kann. Das System verschafft auch den anderen an der Transportkette Beteiligten große Vorteile: Die Verlader profitieren von einer größeren zeitlichen Verlässlichkeit, die niederländische Straßen- und Wasserbaubehörde ‚Rijkswaterstaat’ bekommt präzise Infos zur Lage an Schleusen und Brücken, die Politik profitiert von genaueren Informationen bei Havarien, der Zoll schätzt die Rückverfolgbarkeit und die Hafenmeister können den Verkehr besser koordinieren.