HHLA erwartet Wachstumsdelle

Der Hamburger Hafenbetrieb HHLA erwartet nach dem Rekordjahr 2006 ein etwas schwächeres Wachstum im Containerumschlag. Ursache seien die umfangreichen Erweiterungsarbeiten auf den Terminals, die unter voller Auslastung ausgebaut werden müssten, sagte Klaus-Dieter Peters, der Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG, am Mittwoch in Hamburg. «Allein in diesem Jahr werden wir mehr als 300 Millionen Euro investieren; bis 2011 sogar 1,2 Milliarden Euro», sagte Peters. Damit solle die Kapazität der HHLA-Containerterminals im Hamburger Hafen auf mehr als 12 Millionen Standardcontainer (TEU) verdoppelt werden.

Im vergangenen Jahr hatte der Containerumschlag der HHLA im Hamburger Hafen um 16 Prozent auf 6,1 Millionen TEU zugelegt; das sind gut zwei Drittel des Hamburger Marktes. «Unser Marktanteil in der Nordrange der Häfen Hamburg, Bremen, Rotterdam und Antwerpen ist seit 2000 von 16 auf 20,4 Prozent gestiegen», stellte Peters fest. Auch Umsatz und Gewinn erreichten Rekordwerte. Der Umsatz werde um mehr als 20 Prozent zulegen und erstmals die Schwelle von einer Milliarde Euro überschreiten, der Gewinn nach Steuern über 100 Millionen Euro betragen, nach 64 Millionen Euro im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 4215.

Die HHLA steht gegenwärtig vor einer Teilprivatisierung. Hamburg will 49 Prozent der Anteile abgeben. Die Interessenten sind offiziell nicht bekannt, doch werden unwidersprochen in Medienberichten die Bahn, der Baukonzern Hochtief und der Hafenbetreiber Dubai Ports World sowie die Finanzinvestoren Allianz Capital, Macquarie und 3i genannt. Einige davon haben sich als Bieter bekannt. Der Senat prüft zudem auch einen Börsengang für 49 Prozent der HHLA-Aktien. Mit dem Verkaufserlös sollen städtische Investitionen in den boomenden Hafen finanziert werden.

Der HHLA-Vorstand plädiert für einen Börsengang, der nach Peters' Worten einen ähnlichen Ertrag wie der Verkauf an einen Investor einbringen könnte. «Wir haben gegenwärtig ein sehr gutes und intaktes Börsenumfeld und die HHLA hat eine gute Börsenstory», sagte der Vorstandschef. Der Wert des Unternehmens wird auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Die Arbeitnehmer und die Hamburger SPD lehnen die Teilprivatisierung ab.

Mehr: In der Tagesausgabe des THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung.

 

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