HGK Shipping und Salzgitter-Konzern fördern nachhaltige Lieferketten
Die Binnenschifffahrtsreederei HGK Shipping GmbH und die zwei Salzgitter AG Tochterunternehmen Salzgitter Flachstahl (SZFG) sowie Deutsche Erz- und Metall-Union (DEUMU) haben ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Darin halten sie ihr Vorhaben fest, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren und gemeinsam nachhaltige Lieferketten auf den Wasserstraßen zu fördern.
Das übergeordnete Ziel der Vereinbarung sei, emissionsarme Logistikkonzepte weiterzuentwickeln und zu etablieren, so die Unternehmen. Dabei liege der Schwerpunkt auf der Generierung von Rückladung, um Leerfahrten zu vermeiden, sowie auf der Optimierung der Auslastung des vorhandenen Schiffsraums.
Beide Salzgitter-Unternehmen wollen den offiziellen Angaben nach in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen verstärkt auf den Einsatz der Binnenschifffahrt in ihren Logistikketten setzen. Zahlreiche ihrer Standorte seien bereits an Wasserstraßen angeschlossen, worüber sie mehr als 1 Mio. t Stahl und Stahlvorprodukte jährlich europaweit transportieren.
Darüber hinaus beteiligen sich die Kooperationspartner an dem Pilotprojekt „Seafar“, welches die Möglichkeiten der autonomen Binnenschifffahrt in Deutschland ergründet, indem sie ihre Transporte für Datenerhebungen zur Verfügung stellt. Hierfür werden laut den Unternehmen Trockengüterschiffe, die HGK Shipping von und nach Salzgitter einsetzt, mit der entsprechenden Technologie für die Fernsteuerung von Land aus nachgerüstet.
Mittelfristig soll die Zusammenarbeit zudem dazu beitragen, neue und zusätzliche Kapazitäten zu entwickeln, die sowohl den Anforderungen an eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt als auch den Bedürfnissen der Stahlindustrie nach Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit gerecht werden. Das MoU stelle den Startschuss für weitere Projekte dar.
„Der Salzgitter-Konzern hat sich als strategisches Ziel gegeben, führend in der Circular Economy zu sein“, erklärt Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin von DEUMU. “Ein zentraler Baustein wird der Einsatz von Stahlschrott zur Rohstahlgewinnung sein. Dazu gehört auch die nachhaltige Logistik dieses so bedeutenden Sekundärrohstoffes. So wollen wir den Transportweg Wasserstraße weiter ausbauen. Dies kann nur mit starken Partnern gelingen.“
Fabian Gerdes, Leiter der Kundenlogistik bei SZFG, betont die Bedeutung der Binnenschifffahrt für die Verkehrswende: „Wir werden auch in den Liefer- und Logistikketten zunehmend nachhaltige Lösungen wie die Binnenschifffahrt etablieren. Diese findet bisweilen wenig Berücksichtigung in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung, wenn es um das Thema Verkehrswende und Entlastung der Straße geht. Dabei ist das Binnenschiff heute schon einer der nachhaltigsten Verkehrsträger und elementar für die Stahlindustrie und bietet kurz- und mittelfristige Steigerungspotenziale beim Transportvolumen.“