Helgoländer Hafen wird ausgebaut
Der Helgoländer Hafen soll mit Millionenaufwand in mehreren Stufen ausgebaut werden. Im monatelangen Streit über die Zukunft der Verkehrsverbindungen zwischen Deutschlands einziger Hochseeinsel und dem Kreis Pinneberg gibt es damit einen Kompromiss. Zunächst sollen zwei Katamarane und ein Seebäderschiff feste Anlegeplätze erhalten, teilte Schleswig- Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) am Freitag nach Gesprächen auf der Insel mit. Die übrigen Schiffe müssen weiterhin auf Reede vor Anker gehen. Damit bleibt das Übersetzen der Gäste mit kleinen Börtebooten erhalten. Die Kosten für den ersten Abschnitt bezifferte das Ministerium mit etwa zehn bis elf Millionen Euro. Einen großen Teil davon werde das Land übernehmen, die 1300-Einwohner Gemeinde trage einen kleineren Teil. Baubeginn soll in knapp zwei Jahren sein. In den vergangenen Monaten hatte es Streit zwischen dem Kreis Pinneberg und der Insel über den Umfang des Hafenausbaus gegeben.
Landrat Wolfgang Grimme hatte vorgeschlagen, für alle Schiffe, die nach Helgoland fahren, feste Liegeplätze zu schaffen. Investition und Betrieb sollten einem Unternehmen übertragen werden, damit Geld frei wird, um die Winteranbindung zwischen Cuxhaven und der Felseninsel zu verbessern. Das hatten die Geschäftsleute und Hoteliers auf Helgoland immer wieder gefordert. Dafür sollte die traditionelle Börte aufgegeben werden. Zum Konzept des Kreises gehörte auch, den inneren Teil des Hafens zu einer Marina für Segler und Motorboote auszubauen. Bürgermeister Frank Botter und der Helgoländer Gemeinderat wollten hingegen nur einen beschränkten Ausbau der Seebrücke, wie er jetzt in der ersten Stufe des Kompromisses vorgesehen ist. Die Arbeitsplätze der Börtebootbesitzer müssten erhalten bleiben, forderte Botter. Der Streit hatte sich auch an den Kosten für das Kreis-Konzept entzündet. Während Grimme von rund 13 Millionen Euro ausging, erwartete Botter Kosten in Höhe von etwa 32 Millionen Euro.
Gemeinsam mit dem Kreis Pinneberg will das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium jetzt außerdem die Infrastruktur der Ferieninsel Helgoland verbessern. «Nachdem vor wenigen Wochen bereits eine Einigung über die Stabilität der Energie- und Wasserpreise erzielt werden konnte, arbeiten wir jetzt an einem Konzept zur dauerhaften und autarken Regelung der Energieversorgung der Insel» sagte Austermann. Außerdem überreichte er einen Förderbescheid über 1,7 Millionen Euro für den Bau einer Mole zum besseren Schutz des Dünenhafens. Damit werde es weniger witterungsbedingte Ausfälle im Fährverkehr zur Badeinsel geben.