Hegemann-Werften bis 2010 ausgelastet

Die Hegemann-Werften in Stralsund und Wolgast sind nach Angaben von Werfteneigner Detlef Hegemann bis 2010 voll ausgelastet. Zusammen mit der deutlich kleineren Rolandswerft in Berne (Niedersachsen) verfügten die Werften über ein Auftragsvolumen von rund zwei Milliarden Euro, sagte Hegemann am Donnerstag in Wolgast. Die Peene-Werft habe Aufträge für 19 Schiffe, die Volkswerft für 17 und die Rolandwerft für 14 Schiffe in ihren Büchern.

Der 79-Jährige kündigte an, beide Werftenstandorte im Nordosten stärken zu wollen. Unmittelbar nach der Übernahme der Volkswerft sei die Produktion der zehnstöckigen Deckshäuser für die Containerschiffriesen von Estland nach Stralsund rückverlagert worden. Damit werde Stralsund als Produktionsstandort gestärkt, sagte Hegemann. Zudem sollen die in- und ausländischen Reeder, die bisher ihre Schiffe auf der Peene-Werft bauen ließen, für die größeren Volkswerft-Bauten interessiert werden. Die Volkswerft hatte zuvor fast ausschließlich für den dänischen Mutterkonzern Schiffe gebaut.

Hegemann hatte die Volkswerft mit ihren 1300 Beschäftigten im August 2007 vom dänischen A.P. Moeller-Konzern übernommen. Wie Hegemann sagte, hatte das Land dabei Bürgschaften über einen Teil des durch den früheren dänischen Mutterkonzern getätigten Anzahlungsvolumens von 270 Millionen Euro für Schiffsneubauten gegenüber den finanzierenden Banken übernommen. «Für den Kauf der Werft wurden keine Bürgschaften gegeben», sagte Hegemann. Zum Kaufpreis machte er keine Angaben. In Wolgast soll noch in diesem Jahr eine neue Profilfertigungslinie mit einer Investitionssumme von 1,8 Millionen Euro in Betrieb genommen werden.

Hegemann, der am 6. November seinen 80. Geburtstag feiert, kündigte eine Reihe von Reorganisationsvorhaben an. So sollen die Auftragsaktivitäten und die Kalkulationsabteilung für die drei Werften künftig in Berlin gebündelt werden. Die Arbeit der Konstruktionsabteilungen der Peene-Werft mit 45 Mitarbeitern und der Volkswerft mit 90 Mitarbeitern solle harmonisiert werden. «Dazu brauchen wir jeden Mann», trat Hegemann Befürchtungen eines Personalabbaus entgegen. Der Umsatzanteil der Werften an den Hegemann-Gruppe beträgt rund 80 Prozent. Auf den Werften sind 2500 Mitarbeiter beschäftigt.

 

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