Hamburger Hafen vor Investitionswelle

Der Hamburger Hafen steht in den kommenden Jahren vor einer Investitionswelle. Allein die Stadt werde bis 2015 rund 2,25 Milliarden Euro in die Infrastruktur investieren, teilte Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall am Mittwoch in der Hansestadt mit. Dazu kommen weitere Milliarden durch die Unternehmen der Hafenwirtschaft, die Hafenbehörde HPA und den Bund, die jeweils für unterschiedliche Bereiche des Hafenumschlags und der Hafenanbindung verantwortlich sind.

Uldall machte deutlich, dass ohne einen privaten Investor für die bislang stadteigene Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) diese Investitionen nicht zu stemmen sein werden. Auf Seiten der Stadt fehle ungefähr eine Milliarde Euro, die durch den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an der HHLA mobilisiert werden solle. «Wir sind noch in alle Richtungen für einen Erwerber offen», sagte Uldall. In Frage käme sowohl ein strategischer wie auch ein Finanzinvestor. Auch ein Börsengang bleibe eine Option.

Auf eine Ausschreibung hin hatten sich Dutzende von Interessenten für die HHLA-Beteiligung gemeldet. Mittlerweile hat die Wirtschaftsbehörde gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft KPMG eine kleine Zahl von Bewerbern ausgewählt, die sich die HHLA-Daten näher ansehen dürfen und dann ein verbindliches Angebot abgeben sollen.

Offiziell ist nicht bekannt, um welche Unternehmen es sich handelt, doch werden unwidersprochen in Medienberichten die Deutsche Bahn, Dubai Ports World, der Baukonzern Hochtief und die Finanzinvestoren Allianz und 3i genannt. Die Teilprivatisierung der HHLA ist in Hamburg umstritten; Gewerkschaften, Arbeitnehmer und die Oppositionsparteien in der Bürgerschaft halten sie für unnötig.

Ziel sei es, mit dem Wachstum im Containerverkehr Schritt zu halten und die Zahl der Arbeitsplätze zu steigern. Gegenwärtig hängen nach Untersuchungen rund 156 000 Arbeitsplätze in der Hamburger Metropolregion am Hafen; bis 2015 sollen es 170 000 bis 180 000 sein.

In der zweiten Jahreshälfte 2009 soll ein neues Containerterminal im mittleren Freihafen europaweit ausgeschrieben werden, das die Kapazität des größten deutschen Hafens nochmals um 3,5 Millionen Standardcontainer jährlich steigern würde.

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