Hafen Malchin vom Schiffsverkehr abgeschnitten

Der für rund zwei Millionen Euro ausgebaute Industriehafen Malchin (Kreis Demmin) ist für Motorboote von der Bundeswasserstraße abgeschnitten worden. Hintergrund ist eine Änderung im Bundeswasserstraßengesetz, bei der Landesregierung und Stadt versäumt haben, den Status des 2,5 Kilometer langen Peene-Kanals zu klären, sagte der Hafenbetreiber und Geschäftsführer des Futtermittelherstellers Fugema, Jochen Buchholz, am Mittwoch in Malchin. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Armin Jäger, nannte das Ganze «einen Schildbürgerstreich» und forderte die Landesregierung zu «schnellem Handeln» auf.

Der Kanal verbindet Malchin über den Kummerower See und das Achterwasser mit der Ostsee und den Weltmeeren. Auch der für 2007 geplante Bau eines Sportboothafens ist laut Buchholz gefährdet. Daneben bangt ein weiterer touristischer Hafenbetreiber am «Kösters Eck» um sein Bestehen.

Die Stadt als Eigentümer des Kanals habe jetzt mitgeteilt, dass die gegenwärtigen Nutzer den Flusslauf weiter nutzen könnten, allerdings auf eigene Gefahr. «Das ist ein unhaltbarer Zustand», sagte Buchholz. Er fordere dringend, den Peene-Kanal wieder als «schiffbares Gewässer einzustufen.» Am Nachmittag wollte Buchholz dies mit Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) erörtern, der zur Eröffnung einer neuen 100 mal 50 Meter großen Fugema-Lagerhalle erwartet wurde.

«Wir haben aus versicherungstechnischen Gründen erst einmal alle Schiffstransporte auf Eis gelegt», erklärte Buchholz. Fugema ist mit 40 Transporten - rund 20 000 Tonnen vor allem Raps, Getreide und Dünger - größter Nutzer des Hafens. Die Raps- und Getreideernte stehe jetzt wieder an. Fugema hat nach eigenen Angaben 70 Mitarbeiter und rechnet 2006 mit einem Umsatz von knapp 80 Millionen Euro, sechs Millionen Euro mehr als 2005. Die Firma stellt jährlich rund 200 000 Tonnen Mischfutter her und handelt mit Raps und Getreide.

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