Germanischer Lloyd wächst weiter

Der Schifffahrts-Dienstleister Germanischer Lloyd (GL) setzt bei seinem weiteren Wachstum stark auf Dienstleistungen für die Industrie. «Der Anteil dieses Geschäftsbereichs soll in den kommenden Jahren von gegenwärtig 24,2 auf mehr als 30 Prozent steigen», sagte Vorstand Rainer Schöndube am Dienstag in Hamburg. Einen Schwerpunkt stelle dabei die Energiewirtschaft dar, vor allem die Öl- und Gasbranche sowie die Windenergie. Sowohl die Förder- und Transportanlagen der Ölindustrie als auch Windparks müssten geprüft und abgenommen (zertifiziert) werden. Dadurch sehe der Vorstand neue Geschäftsmöglichkeiten.

Das vergangene Jahr beendete der Germanische Lloyd mit einer Umsatzsteigerung von 14,5 Prozent auf 364 Millionen Euro und einem Ergebnis vor Steuern von knapp 60 Millionen Euro, das entspricht einem Plus von mehr als 50 Prozent. Nach einer abgewehrten feindlichen Übernahme gehört das Unternehmen dem Hamburger Investor und ehemaligen Tchibo-Chef Günter Herz. «Wir sind uns sehr sicher, dass es sich um ein langfristiges Engagement handelt», erklärte Vorstand Hermann J. Klein. Mit einem Weltmarktanteil von knapp neun Prozent an der fahrenden Flotte gehöre der GL zu den global führenden Unternehmen der Branche. Eine weitere Konsolidierung der Branche sei derzeit nicht zu sehen.

Der GL ist traditionell sehr stark bei der Betreuung von Containerschiffen und will seine Aktivitäten auf andere Schiffstypen ausweiten. Dazu zählen vor allem Tanker. Gegenwärtig stehen mehr als 1300 Schiffe weltweit in den Auftragsbüchern des GL, darunter gut 500 Containerschiffe. Die meisten Aufträge bekommt das Hamburger Unternehmen mittlerweile aus China. Wegen der wachsenden Aufgaben stockte der GL die Belegschaft im vergangenen Jahr um mehr als 300 Mitarbeiter auf gut 3200 Beschäftigte auf. Im laufenden Jahr soll die Beschäftigung in ähnlichem Umfang wachsen, wobei rund zwei Drittel auf das Ausland entfallen.

Mehr: In der Tagesausgabe des THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung.

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