"Gauss" außer Dienst gestellt

Das Forschungsschiff «Gauss» hat am Montag seine letzte Fahrt in Diensten des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) absolviert. Am Morgen war BSH-Präsident Prof. Peter Ehlers in Brunsbüttel an Bord gegangen, um das 26 Jahre alte Schiff auf seiner Fahrt nach Hamburg zu begleiten. An den St. Pauli-Landungsbrücken wurde am Nachmittag die Flagge eingeholt. «Damit geht eine mehr als 100-jährige Tradition zu Ende», sagte Ehlers. Das knapp 69 Meter lange Schiff ist das vierte deutsche Forschungsschiff, das den Namen «Gauss» trägt. Das BSH verkleinert seine Flotte aus Kostengründen von sechs auf fünf Schiffe.

Sowohl Ehlers als auch Kapitän Jochen Schütt sprachen von einem wehmütigen Moment. «Das ist schon bewegend», sagte Ehlers. Schütt gehört bereits seit neun Jahren zu der 19-köpfigen Stammbesatzung und fährt seit Anfang 2005 als Kapitän auf der «Gauss», die während ihres letzten Auftrags bei der Wartung automatischer Wassermessstellen in der Ostsee eingesetzt war. Bei den regelmäßigen Fahrten durch Nord- und Ostsee sowie im Atlantik sind nach Schütts Angaben insgesamt rund 24,5 Erdumrundungen zusammengekommen.

Das Schiff soll nach der letzten Ankunft in Hamburg zum Verkauf angeboten werden. «Wir hoffen, dass es jemand weiter für Forschung einsetzen möchte», sagte Ehlers. Da das zum Bundesverkehrsministerium gehörende BSH seit 1993 jährlich zwischen 1,5 und 2,0 Prozent seiner Ausgaben sparen müsse, sei der Verkauf unumgänglich geworden. Die Betriebskosten für die «Gauss», die Platz für 12 Wissenschaftler bietet, betragen pro Jahr rund 3,3 Millionen Euro. Hauptaufgaben waren physikalische, chemische und geologische Messungen. Ehlers sagte, es werde schwieriger, die Anforderungen ohne die «Gauss» künftig zu erfüllen.

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