Flensburger Schiffslinie bedroht

Die in diesem Sommer wieder aufgenommene deutsch-dänische Traditionslinie aus den Zeiten der «Butterfahrten» von Flensburg nach Kollund ist nach nur einer Saison bedroht. Mit einer Ausnahmegenehmigung schippert Reeder und Kapitän Alexander Klein mit seiner «Feodora» über die Flensburger Förde ins benachbarte Dänemark. Eine solche Genehmigung wollen dänische Behörden im grenzüberschreitenden Schiffsverkehr nun nicht mehr akzeptieren.

Für den Kapitän ist dies ein herber Schlag. Hatte er doch mehr als 50 000 Euro in das mehr als 30 Meter lange Schiff investiert, um Häfen in Dänemark anlaufen zu können. Bis auf eine Sprinkleranlage erfüllt die 1968 auf der Kröger Werft Rendsburg gebaute «Feodora» die neuen nationalen und internationalen Sicherheitsvorschriften. Da diese Anlage fehlt, hatte Kleins Linie Nordische Ausflugsschifffahrt nur eine Ausnahmegenehmigung für den kleinen Grenzverkehr bekommen, mit der Möglichkeit, in Kollund und Gravenstein anzulegen.

Die SSW-Landtagsgruppe kann nicht verstehen, dass an ein Fahrgastschiff auf der Flensburger Förde die gleichen Maßstäbe angelegt werden wie an ein Kreuzfahrtschiff bei der Atlantik- Überquerung. Da die Politiker den Fortbestand der Ausflugsfahrten gesichert sehen möchten, haben sie Kontakt mit den dänischen Schifffahrtsbehörden und dem Bundesverkehrsminister aufgenommen.

«Mir wurde nun signalisiert, dass sich die Behörden kurz schließen wollen», sagt Klein. Dann könnte die Ausnahmegenehmigung doch noch verlängert werden. «Gleichzeitig will ich versuchen, die Finanzierung für den Einbau der Sprinkleranlage zu schultern. Wir kommen wohl um eine solche Anlage nicht drum rum», fügte der Kapitän hinzu. Immerhin rechnet er hierfür mit der für ihn großen Summe von rund 75 000 Euro, da bei diesem Umbau asbesthaltiges Isoliermaterial aufwendig entsorgt werden müsse.

Insgesamt sechs größere und kleinere Fahrgastschiffe waren in der jetzt beendeten Saison auf der Flensburger Förde unterwegs. Die «Feodora» bietet als einzige seit 2003 wieder eine regelmäßige Schiffsverbindung nach Dänemark an. Mit ihren Touren, wie «Minibutterfahrt nach Kollund» oder die «Erlebnisfahrt Egernsundbrücke» ist das Schiff eine Bereicherung für den Fremdenverkehr, heißt es von der Flensburger Fjord Tourismus GmbH. 2003 war auf der Förde die Dänemark-Route eingestellt worden. Damals hatte die «Hansaline» die Tour Flensburg-Kollund aufgegeben. Das Schiff galt als nicht sicher genug.

Schiffslinienverkehr von Flensburg nach Dänemark wird nicht nur von Touristen, sondern auch von den in Dänemark arbeitenden Deutschen nachgefragt. Wie von der Flensburg Fjord Tourismus zu erfahren war, laufen die Planungen für eine neue Route ins dänische Sonderburg. Sie soll von einer dänischen Reederei betrieben werden und auf den Pendlerverkehr ausgerichtet sein. Offiziellen Angaben zufolge arbeiten derzeit 5000 Deutsche nördlich der Grenze.

(Weitere Informationen unter www.nas-schiffsausfluege.de

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