"Fischerei fit für die Zukunft machen"
Die Landesregierung will in den nächsten sieben Jahren 32 Millionen Euro in die Modernisierung der Fischerei investieren. Dadurch solle eine landestypische Branche fit für die Zukunft gemacht werden, sagte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) am Dienstag während der Auftaktkonferenz in Heiligenhafen (Kreis Ostholstein). Dazu gehöre auch, dass im Lande wieder mehr Fisch gegessen werden müsse. «Es ist ein Irrtum zu glauben, dass man Fisch nur am Freitag essen kann», sagte Carstensen vor rund 100 Zuhörern.
Landwirtschaftsminister Christian von Boetticher (CDU) stellte Details des Förderprogrammes vor. Der Schwerpunkt werde auf dem Erhalt des Gleichgewichts zwischen Fischressourcen und den Fangkapazitäten und auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Fischereibetriebe liegen, sagte er. So sollen rund 2,7 Millionen Euro in die Förderung der Aquakultur fließen. Für die Modernisierung der Fangflotte stehen 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. «Ich weiß, dass die Fischer sich die Förderung von Neubauten gewünscht haben, aber damit haben wir uns in der EU nicht durchsetzen können», sagte der Minister.
Die Geschäftsführerin der Fischereigenossenschaft «Kutterfisch Großhandels GmbH» aus Heiligenhafen, Gretel Flindt, bestätigte, dass die Fischer in diesem Punkt enttäuscht seien. «Aber wenn Brüssel uns nicht hilft, müssen wir uns selbst helfen», sagte sie. Unter Federführung des Unternehmens entwickeln Fischereiverbände zurzeit einen so genannten Standardkutter, der in größeren Stückzahlen preiswert gebaut werden kann. Dadurch sollen Betriebe in der Lage sein, die Fahrzeuge aus eigener Kraft anzuschaffen. Die Fischer hoffen auf finanzielle Unterstützung des Landes für die Planungen. Die überalterte Flotte sei aus seiner Sicht die «größte Baustelle», die angegangen werden müsse, bestätigte Carstensen. Gleichzeitig warb er um Verständnis für die Fischereipolitik der Landesregierung. «Das, was wir hier tun, ist das Ausschöpfen der letzten Ecke der Möglichkeiten, die uns die EU bietet», sagte der Ministerpräsident.
