Fische in der Unterelbe bedroht

In der Unterelbe bedrohen weiterhin niedrige Sauerstoffwerte die Fische. An der Messstelle Blankenese betrug der Minimalwert nach Angaben der Hamburger Umweltbehörde am Mittwoch 2,2 Milligramm pro Liter, im Hamburger Hafen wurden ähnliche Werte gemessen. In den vergangenen Tagen hatten Fischer bereits von einer großen Menge toter Tiere berichtet. Als kritisch für Fische gelten Werte von weniger als drei Milligramm je Liter. Grund für das relativ frühe Auftreten des Sauerstofflochs in diesem Jahr ist die Wärme vom April, die ein starkes Algenwachstum auslöste. Östlich des Hamburger Hafens herrschen dagegen normale Sauerstoffverhältnisse. Bei Bunthaus, wo sich der Fluss in Norder- und Süderelbe aufspaltet, betrug der Sauerstoffgehalt am Mittwoch neun Milliliter je Liter.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation BUND und des Förderkreises «Rettet die Elbe» ist gerade die verbesserte Wasserqualität seit der Wende 1989 mit Schuld am Auftreten von Sauerstofflöchern. Im wieder saubereren Wasser können Algen besser wachsen. Abgestorbene Algen werden von Bakterien zersetzt, die dabei Sauerstoff verbrauchen. Der BUND führt aber auch Vertiefungen der Elbe und andere Baumaßnahmen als Gründe für den geringen Sauerstoffgehalt an. Eine Besserung der Situation könnte bei niedrigeren Temperaturen oder bei einem stärkeren Zufluss von sauerstoffhaltigem Wasser aus der Elbe oberhalb von Hamburg eintreten. Beides ist nach den Vorhersagen der Meteorologen in den kommenden Tagen nicht zu erwarten.

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