Fisch wird teurer
Die Verbraucher in Deutschland essen mehr Fisch. Im vergangenen Jahr stieg der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von 13,8 auf 14,8 Kilogramm und ein weiterer Anstieg auf 15 Kilogramm (jeweils Fanggewicht) sei in diesem Jahr zu erwarten, teilte das Fisch-Informationszentrum (FIZ) am Dienstag in Hamburg mit. Es sei jedoch sehr schwer auszumachen, ob die Lebensmittelskandale um BSE, Schweinepest, Vogelgrippe und Gammelfleisch für den Trend zum Fisch eine Rolle spielen, sagte der FIZ-Vorsitzende Jürgen Marggraf. «Die Vielfalt und Qualität der Produkte hat die Nachfrage sicherlich auch belebt.»
Dabei zeichne sich ab, dass die Kunden verstärkt höherwertige Fischwaren nachfragen, obgleich die Preise generell eher nach oben tendieren. Der Preisanstieg sei je nach Fischart und Produkt sehr unterschiedlich. So seien die Einkaufskosten für Alaska-Seelachs, der wegen seiner Verwendung in Fischstäbchen der meistverzehrte Fisch in Deutschland ist, um zweistellige Prozentsätze gestiegen, ebenso bei Lachs und Hering. «Auch Fisch ist ein globaler Markt und die weltweite Nachfrage steigt kräftig», sagte Marggraf. So habe beispielsweise Russland den gesamten norwegischen Heringsfang gekauft. Auch steigende Energiekosten spielten eine Rolle.
Fisch wird in Deutschland überwiegend als Tiefkühlprodukt (32 Prozent) oder Konserve (30 Prozent) verkauft, und zwar meist über Discounter (49 Prozent) und Supermärkte (36 Prozent), jeweils gemessen an der Menge. Ein Großteil der Rohware wird importiert, wobei Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Polen und China die wichtigsten Lieferländer sind. Die Branche - von der Fischerei bis zum Fischhandel - beschäftigt in Deutschland rund 43 000 Mitarbeiter und bewegt ein Finanzvolumen von 6,9 Milliarden Euro.