Drei Flüchtlingsboote aufgebracht

Die spanische Küstenwache hat vor den Kanarischen Inseln drei Flüchtlingsboote mit insgesamt etwa 130 Afrikanern an Bord aufgebracht. Die illegalen Einwanderer, unter ihnen mehrere Kinder, wurden in Aufnahmelager gebracht, teilten die Behörden in Las Palmas auf Gran Canaria mit.

Angesichts der ruhigen See befürchten die Kanaren einen neuen Flüchtlingsansturm. Presseberichten zufolge sollen von Westafrika aus bis zu 30 Boote mit insgesamt fast 2000 Menschen an Bord Kurs auf den Archipel genommen haben.

Nur eine spürbare Verbesserung der Lebensverhältnisse in Afrika kann nach Ansicht der EU die Menschen dort von gefahrvollen Reisen nach Europa abhalten. EU-Entwicklungshilfekommissar Louis Michel sagte deshalb in Brüssel dem Regierungschef der spanischen Inselregion Unterstützung für entsprechende Pilotprojekte zu. Die EU könne auch Geld zur Ausbildung jugendlicher Flüchtlinge bereitstellen, wenn diese in ihre Heimat zurückkehrten. Allein im Mai waren rund 5000 Afrikaner auf die Kanaren gelangt, mehr als im gesamten Jahr 2005.

Tragödie vor Malta: Drei Tote und acht Vermisste

Bei einer erneuten Flüchtlingstragödie im Mittelmeer sind am Freitag vor der maltesischen Küste mindestens drei Immigranten ums Leben gekommen. Weitere acht Flüchtlinge würden noch vermisst, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. 16 illegale Einwanderer seien gerettet worden, nachdem ein Fischerboot die im Meer treibenden Schiffbrüchigen entdeckte.

Das Boot war Behördenangaben zufolge in der tunesischen Hauptstadt Tunis gestartet und 40 Kilometer vor Malta gekentert. Erst Anfang Juni waren bei zwei Flüchtlingstragödien vor Malta und vor Sizilien insgesamt 27 Menschen ums Leben gekommen.

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