DLR und Bundespolizei stärken Zusammenarbeit bei maritimer Sicherheit

Die Delegationen von DLR und Bundespolizei trafen sich für die Unterzeichnung auf dem Einsatzschiff „BP84 Neustadt“

(Foto: DLR/Frank Peter)

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Bundespolizei arbeiten zukünftig im Bereich der maritimen Sicherheit enger zusammen. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde jetzt in Neustadt (Holstein) unterzeichnet. Es geht um die gemeinsame Erprobung und Weiterentwicklung von Fähigkeiten für die maritime Sicherheit.

„Sicherheit ist eines der Grundbedürfnisse unserer globalisierten Gesellschaft. Als Querschnittsthema bringt die zivile Sicherheits- und Verteidigungsforschung des DLR alle Kompetenzen und Infrastrukturen unserer Forschungsbereiche Luft- und Raumfahrt sowie Verkehr und Energie zusammen“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla , Vorstandsvorsitzende des DLR. „Die Bundespolizei ist einer der wichtigsten Kooperationspartner des DLR im Bereich der öffentlichen Stakeholder. Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns den gezielten und konsequenten Austausch und Transfer von Wissen und Erfahrungen, sowie von Innovation und Technologien.“

Dr. Dieter Romann, Präsident des Bundespolizeipräsidiums, ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit dem DLR eröffnet uns neue Möglichkeiten, moderne Technologie und wissenschaftliche Expertise in die Arbeit der Bundespolizei zu integrieren. Dies stärkt nicht nur unsere Einsatzfähigkeiten, sondern ist auch ein bedeutender Schritt in die Zukunft. Die Partnerschaft mit DLR ist ein weiterer Baustein für die Sicherheit unseres Landes.“

Die Delegationen von DLR und Bundespolizei trafen sich für die Unterzeichnung auf dem Einsatzschiff „BP84 Neustadt“, das im Hafen in Neustadt vor Anker lag. Das 84 m lange Einsatzschiff ist seit Sommer 2023 im Dienst der Bundespolizei See. Auf dem Schiff stellte das DLR über Videos und Schautafeln unter anderem die „Seekatze" vor. Das autonome Unterwasserfahrzeug findet zum Beispiel Beschädigungen an Pipelines und Datenkabeln oder spürt verlorene Ladung auf. Das Tauchboot ist 3,50 m lang und arbeitet in einer Tiefe bis zu 600 m. Es ist mit einem Multibeam- und einem Sidescan-Sonar ausgestattet, sodass 2D- und 3D-Unterwasser-Abbilder entstehen können. Das DLR-Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen in Bremerhaven entwickelt die Fähigkeiten der „Seekatze" laufend weiter.

Außerdem informierte das DLR über einen ferngesteuerten Tauchroboter (Remotely Operated Vehicle, ROV), der Unterwasseraufnahmen erstellt. Die hochaufgelösten Bilddaten des ROV bieten in Echtzeit einen genauen Blick auf die Lage unter Wasser. Die Sensorik erfasste in einem früheren Projekt schon Informationen über gesunkene Schiffe oder Munition.

Das DLR und die Bundespolizei arbeiten seit etwa 15 Jahren gemeinsam an Themen, die die Sicherheit Deutschlands – gerade auch im maritimen Bereich – betreffen. Ein Beispiel ist das Projekt EMSec, bei dem die Beteiligten Satellitenaufnahmen, Luftbilder und Schiffssignalmeldungen zu aktuellen Lageinformationen bündelten. Im Projekt HEDELA hat das DLR gemeinsam mit der Bundespolizei Assistenzsysteme zur Unterstützung von Hubschrauber-Pilotinnen und -Piloten bei der sicheren und präzisen Landung auf Schiffen erforscht. Im Projekt MaRPAS3 ging es darum, ein unbemanntes Fluggerät auf einem Schiffsdeck zu landen. Im Oktober 2024 haben die Bundespolizei, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und das DLR gemeinsam Tests zur Abwehr von Drohnen durchgeführt. Ziel war es, Erkenntnisse zur Erhöhung der Sicherheit im Seeverkehr zu gewinnen.

 

 

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