Deutscher Fischereitag in Schwerin

Um die Sicherung des Fischereistandorts Deutschland geht es ab heute beim Deutschen Fischereitag (bis 9. Juni) in Schwerin. Themen sind unter anderem die Dorschfischerei, die Schäden für Fischer durch Kormorane und die Sicherung der Aalbestände, sagte der Präsident des Deutschen Fischereiverbandes, Martin Brick,. Dem Kormoran, der Schätzungen zufolge allein in Deutschland die Erträge der Fischer um 18 000 Tonnen Fisch jährlich dezimiere, sei nur durch ein «europaweit abgestimmtes Management» beizukommen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern werde die Zahl der «Fischräuber» auf 12 000 bis 15 000 Brutpaare geschätzt.

Laut Verband haben die Kutter- und Hochseefischer 2005 in Deutschland rund 207 Millionen Euro Umsatz gemacht, Binnenfischerei und Fischzucht erreichten etwa 200 Millionen Euro. Nach Angaben Bricks drohen den deutschen Fischern weitere Nachteile. Schweren Herzens hätten sie den von der EU geforderten Flottenabbau mitgemacht. «Dafür dürfen wir jetzt nicht auch noch durch Verringerung der Fangquoten zu Gunsten der weniger einsichtigen Länder in Südeuropa bestraft werden», sagte der Verbandschef. Vorwürfe, die Fischer würden durch Raubbau die Fischbestände akut gefährden, wies Brick zurück.

Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) will auf dem Fischereitag ein millionenschweres Zuchtprogramm zum Aufbau des bedrohten Dorschbestands vorstellen. «Wir wollen insgesamt 37 Millionen Euro in die Hand nehmen, um Jungtiere vorzustrecken, die dann der Ostsee zurückgegeben werden sollen», sagte er. Der Dorschbestand in der Ostsee ist nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz von 700 000 Tonnen Biomasse im Jahr 1980 auf ein Zehntel im Jahr 2004 geschrumpft.

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